Die Kritik zum Film

Obwohl Chocolat bei den 73rd Academy Awards in fünf Kategorien nominiert wurde, erhielt der Fim ein eher geteiltes Echo der nationalen und internationalen Kritik. Hauptgegenstand der negativen Kritik war hierbei der vorhersagbare Plot, die wenig überraschende Handlung und die zu glatte Inszenierung. So schreibt Peter Zemla in seiner Filmkritik:

“In Chocolat gibt es rein nichts, was überrascht, einen aus der Fassung bringt und also zu berühren imstande wäre.”1

Auch für David Hiltscher ist in seiner ansonsten positiven Kritik die Haupthandlung ein wesentliches Problem des Films:

“Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Nach dem spritzigen Anfang läuft die Haupthandlung nur noch nach Schema F ab. Die Parallelen zu Pleasantville sind nahezu erschreckend, genauso wie die plumpe Vorhersehbarkeit des Plots.”2

Für die Washington Post erinnert die Inszenierung des Films eher an eine Fernsehproduktion, denn an eine Adaption für die große Leinwand. Auch wenn sie der Darstellerriege eine durchweg gute Leistung attestiert, empfindet sie diese Tatsache als zu wenig, um mit den großen Vorbildern, wie Babettes Fest oder Bittersüsse Schokolade, konkurrieren zu können:

“But these performances are simply not enough to deliver the movie to the level of Like Water for Chocolate, Babette's Feast and other great movies about the magical connection between the gastronomic and the romantic or spiritual. Director Hallstrom, who also made “The Cider House Rules,” directs this movie as if it's being made for public television rather than the big screen. I can only bestow this adaptation of Joanne Harris's bestselling novel with such faint praise as “pleasant” and “mildly disarming.”3

Allerdings wusste die Inszenierung von Chocolat auch durchwegs zu gefallen. So lobt Cineclub die durchweg gelungene Charakterisierung der Hauptcharaktere4 und Filmstarts bescheinigt Regisseur Lasse Hallström eine „warmherzige und sympathische Umsetzung“5 der Buchvorlage. Geradezu euphorisch lobt der Prisma TV Guide die Inszenierung des Films:

“Mit sympathischen Darstellern, einer perfekten Umsetzung und nostalgischem Flair schafft es Hallström, das geneigte Publikum mit der Geschichte ebenso zu verzaubern wie dies der Protagonistin mit ihren Süßigkeiten gelingt.”6

Riefen Handlung und Inszenierung des Films noch unterschiedliche Kritiken hervor, so war sich die nationale und internationale Kritik jedoch einig, wenn es um die Bewertung des Schauspielerensembles und dessen Leistung geht. So schreibt der Filmspiegel:

“Zwar wurde Chocolat von vornherein als typischer Oscar-Anwärter konzipiert, kann jedoch mit einer dafür ungewöhnlich hohen Anzahl an liebenswerten Nebencharakteren aufwarten. Die Leistungen der Darsteller sind hervorragend.”7

Auch die Filmkritik auf Cinezone sieht in den Filmcharakteren und ihren Darstellern die eigentliche Stärke des Films, die auch über den eher seichten Plot hinwegtrösten können8:

“Charaktere, die mit ihren Eigenarten wunderbar gezeichnet sind und die von einer hervorragenden Besetzung mit Leib und Seele versehen werden. Judi Dench gibt die barsche Großmutter mit einer solchen Leichtigkeit, dass man ihr – wie auch Binoche – einfach eine Oscarnominierung zukommen lassen musste, Lena Olin vollzieht eine beachtliche Befreiung aus der Tristesse, Molina schenkt dem eigentlichen Bösewicht Comte eine verblüffend liebenswerte Note und Johnny Depp fühlt sich in der Rolle des Zigeunerverführers inzwischen richtig wohl.”9

Weitere Kritiken im Internet

Quellen

1 Filmkritik von Peter Zemla (dt.)

2 Filmkritik auf filmspiegel.de (dt.)

3 Semisweet Chocolat in der Washington Post (engl.)

4 Chocolat auf cineclub.de

5 Filmkritik auf filmstarts.de

6 Filmkritik auf prisma.de

7 Filmkritik auf filmspiegel.de

8 Chocolat – Eine zarte Versuchung auf cinezone.de

9 Chocolat – Eine zarte Versuchung auf cinezone.de