Musikfilm

 
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Anders als im Musical sind im Musikfilm Musik und Lieder logische Teile der Handlung. Sie dienen nicht dazu, herkömmlichen Dialog oder Handlung durch musikalische Nummern zu ersetzen. Lied und Musik werden stets als Teil der filmischen Realität gezeigt und darin als Performance deklariert. Der Musikfilm gibt so z.B. ein Lied als Performance einer filmischen Figur wieder, die von Beruf Sänger ist.

Der Musikfilm entstand mit der Einführung des Tons in den Film. Das Genre besteht bis heute und passte sich im Laufe der Jahre den filmischen und gesellschaftlichen Entwicklungen an. So gab es z.B. eine Welle der (deutschen) Schlagerfilme in den fünfziger Jahren, auf die eine Ära folgte, in der sich der Film mit der entstehenden Popmusik auseinandersetzte.

Die Vorläufer des Musikfilms

Die frühen Musikfilme entstanden als eine Reaktion auf die technische Revolution des Tonfilms, da dieser neue Produktionsbedingungen schaffte und das Verhältnis zwischen Film und Musik grundlegend änderte: die Bilder konnten auf einmal sprechen lernten, die Musik kam in die Tonspur und wurde nicht mehr von Musikern im Kinosaal gespielt.

Als der erste Musikfilm wird der erste Tonfilm Der Jazzsänger (1927), ein Stummfilm mit vertonten Einschüben, oder der erste “Sprechfilm” Lichter von New York (1928) bezeichnet. Das Genre erfreute sich auch noch in den 30er Jahren in den USA großer Beliebtheit: ein bekanntes und typisches Beispiel der Zeit ist Marine gegen Liebeskummer (1936).

Auch in anderen Teilen der Welt begann sich der Musikfilm verstärkt durchzusetzen: im England der 30er Jahre war neben dem Abenteuer vor allem der Musikfilm sehr beliebt. Anfang der 1930er Jahre erfreute der Musikfilm sich großer Beliebtheit im Französisches Kino aber auch im Deutsches Kino. Ein typischer Film aus dieser Zeit ist Die Drei von der Tankstelle (1930). Diese Filme, eine “Spielart” des Musikfilms, wurden in Deutschland als Operetten- oder Tonfilmoperette bezeichnet:

Die deutsche Tonfilmoperette stellt eine Besonderheit in der Filmgeschichte dar: Von der zeitgenössischen Kritik geschmäht, ein Kassenmagnet beim Publikum, politisch von links wie rechts angegriffen, erlebte sie nur eine kurze Blütezeit zwischen 1929 und 1933.1

Ein weiteres Filmbeispiel ist Der Kongress tanzt (1931) von Erik Charell, der mit vielen beliebten Stars der Zeit besetzt war und dessen Filmmusik sich als Schlager gut verkaufte. Inhaltlich thematisierte die Tonfilmoperette einerseits die Zeit der Weimarer Republik – und damit auch ihre Probleme wie die Weltwirtschaftskrise – andererseits die alltäglichen Freuden wie Musik und Tanz.

Der deutsche Schlagerfilm

Ein Revival erlebte der Musikfilm im Deutschland der Nachriegszeit: neben den Genres Trümmerfilm, Heimatfilm, Kriegsfilm und Anti-Kriegsfilm, waren besonders der Schlager- und der Musikfilm äußerst beliebt und bestanden im Gegensatz zu den anderen Genres bis in die 1960er Jahre. Die Stars der Zeit waren Heidi Brühl, Caterina Valente, Cornelia Froboess, Peter Kraus, Vico Torriani, Freddy Quinn (Freddy unter fremden Sternen, 1959) und natürlich Peter Alexander.

Ein klassisches Beispiel für den deutschen Musikfilm der Zeit ist Liebe, Tanz und tausend Schläge (1955) von Paul Martin. In dem Großteil dieser Filme wird eine Liebesgeschichte mit dem Gesang verbunden, wie es auch in Peter schießt den Vogel ab (1959) oder Wenn die Conny mit dem Peter (1958) der Fall ist.

Der Popmusikfilm der 60er und 70er Jahre

In den 60er Jahren nahm das Kino Elemente der Musik- und Jugendkultur in sich auf. Das war zum einen die Photographie, wie in Michelangelo Antonionis Blow Up (1966) zu sehen, zum anderen das Kino:

Besonders das [Britisches Kino zeigt starke Einflüsse der Pop- und Rockmusik des “Swinging London”. Den Anfang machte Richard Lesters Yeah! Yeah! Yeah! (1964), dicht gefolgt von Hi-Hi-Hilfe (1965), ebenfalls von Lester und ebenfalls mit und über die Beatles.

Weitere Vertreter des Musikfilms der Zeit waren John Boorman (Fangt uns, wenn ihr könnt!, 1965) mit der Band “Dave Clark 5”, Peter Watkins Satire Privileg (1966), Donald Cammell und Nicholas Roegs Performance (1969) mit Mick Jagger oder George Dunnings Animation Yellow Submarine (1967), ebenfalls über die Musik der Beatles.

Der Musik- und Tanzfilm der 70er und 80er

In den 70er Jahren begann der Musikfilm, wie viele andere Genres auch, seine ursprüngliche Form etwas zu verändern: er trat jetzt oft zusammen mit dem Tanzfilm in Erscheinung. Bekannte Beispiele der Zeit sind Saturday Night Fever (1977) von John Badham oder Dirty Dancing (1987) von Emile Ardolino.

Auch Die Tragödie der Carmen (1983) von Carlos Saura ist nicht nur Musik-, sondern auch Tanzfilm. Die Figur der Carmen ist überhaupt sehr beliebt und wurde von den unterschiedlichsten Genres verfilmt.

Das Filmmusical

Das Filmmusical als ein Subgenre des Musikfilms entstand in den 1930er Jahren in den USA. Aufgrund einer steigenden Nachfrage des Publikums, griffen die Produzenten verstärkt auf Broadway-Produktionen zurück. Das Genre zeichnet sich durch eine Mischung von Elementen aus Schauspiel, Tanz, Gesang, Musik und Choreographie aus.

Das Musikporträt

Auch das Musikportrait ist als Subgenre des Musikfilms aufzufassen. Ein Musikportrait ist eine künstlerische Darstellung eines Sängers oder einer Band, die oftmals nicht nur die fachlichen, sondern auch die persönlichen Aspekte der Musik des Künstlers darstellt und mitunter auch Hintergrundinformationen zum Künstler liefert. Ein Musikporträt kann allerdings auch nur die musikalische Untermalung eines Films meinen.

Quellen

  • Faulstich. Filmgeschichte. Paderborn: Wilhelm Fink, 2005.
  • Tonfilmoperette beim Filmmuseum Berlin (dt.)

1 http://www.filmmuseum-berlin.de/ beim Filmmuseum Berlin (dt.)

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