1816: Als Julien Schmaltz zum Gouverneur des Senegal ernannt wird, begibt er sich mit Ehefrau Reine zum Amtsantritt auf eine Reise, die auf einer Sandbank vor der Küste Senegals endet. Während sich Schmaltz und andere Privilegierte in Schaluppen retten, treibt der Rest auf einem Floß aufs Meer hinaus...
Handlung
Der Film schildert das Schiffsunglück der Fregatte Meduse im Jahre 1816. Der neue Gouverneur des Senegal (Philippe Laudenbach) reist mit dieser zu seinem neuen Territorium. Der starrsinnige Kapitän Chaumareys (Jean Yanne), ein Royalist, der seit 25 Jahren nicht mehr zur See war, schlägt alle Warnungen in den Wind. Selbst die der Schifffahrt unkundige Gouverneursgattin Reine Schmaltz (Claude Jade) bezweifelt seine Strategie. Kapitän Chaumareys verschuldet schließlich den Schiffbruch auf einer Sandbank. Die privilegierten Passagiere, darunter Gouverneur Schmaltz und seine Familie, retten sich in Schaluppen, 147 Menschen werden auf ein Floß verfrachtet, das von den Rettungsbooten abgeschleppt wird. Als Chaumareys das Kappen der Seile verlangt, treiben sie auf das offene Meer hinaus. Es folgen Hunger, Durst, Kannibalismus…
Nach einer kurzen Premiere im Jahre 1994 kam der Film “Le radeau de la Méduse” erst 1998 in die französischen Kinos. Iradj Azimi drehte den Film von 1987 bis 1991 (ein Tornado hatte den Nachbau des Schiffes vor Guadalupe zerstört, so dass der Dreh sich hinauszögerte), doch rechtliche Probleme verzögerten einen Kinostart und Azimi wollte den Film dem Sender Antenne 2 nicht zur Fernsehausstrahlung überlassen. Bei einer Demonstration im Kulturministerium 1997, zu der der Regisseur u.a. von Claude Jade, Laurent Terzieff und Marcel Marceau unterstützt wurde, schnitt er sich die Pulsadern auf, konnte jedoch gerettet werden. Kulturministerin Catherine Trautmann versprach Hilfe und der Film startete im Sommer 1998 – nach elfjährigem Dasein auf der “Sandbank”.