Erster Anlauf der Coen-Brüder ein breiteres Publikum zu erreichen. Sie inszenieren eine untypische Mafia-Geschichte, in der entgegen der meisten anderen Filme des Genres wie Der Pate oder Goodfellas die sonst großgeschriebenen Werte wie Loyalität und Familie durch Egoismus und Überlebensdrang der Protagonisten ersetzt werden.
Handlung
Die Gangstergeschichte stellt den verschuldeten Spieler Tom (Gabriel Byrne), die rechte Hand von Mafia-Boss Leo (Albert Finney) in den Mittelpunkt der Erzählung. Leo hat Probleme. Johnny Caspar (Jon Polito), sein Rivale will, dass er ihm den kleinen Wettschieber Bernie Bernbaum (John Turturro) ausliefert, der unter seinem Schutz steht. Der ist eigentlich keine große Nummer, aber zufällig der Bruder seiner Geliebten Verna (Marcia Gay Harden). Keine leichte Angelegenheit für Leo, das Caspar aus seinem Schatten drängt und gewillt scheint eine Auseinanderstzung mit Leo zu riskieren.
Dennoch misstrauisch geworden lässt er Verna beschatten. Kurz darauf wird Vernas Aufpasser getötet. Der Verdacht fällt natürlich auf Caspar, was einen Bandenkrieg auslöst. In diesen ist natürlich auch Tom verwickelt, der mehr zwischen den Fronten steht als die konkurrierenden Bosse vermuten können. Denn einerseits ist ihm Bernie ein Dorn im Auge, aber andererseits hat er eine Affäre mit Verna, der Geliebten seines Chefs. Als er das Leo beichtet, verstösst dieser ihn.
Tom wechselt die Seiten
Tom bleibt nichts anderes übrig, als seine Dienste bei Caspar anzudienen – nur der hat mit dem Killer Dane (J.E. Freeman) schon eine rechte Hand und nimmt ihm den Gesinnungswandel nicht ganz ab. Trotzdem glaubt er von Tom profitieren zu können. Um sein Vertrauen zu rechtfertigen, muss er einen besonderen Job für ihn erledigen: Er soll Bernie töten. Caspars Leute schnappen sich den Wettschieber und fahren gemeinsam mit Tom in einen Wald, wo er ihn exekutieren soll. Im Wald angekommen hat Tom Erbarmen und lässt Bernie laufen.
Doch Bernie kehrt zurück und will nun seinerseits Tom unter Druck setzen. Gleichzeitig erfährt auch Caspar, dass Bernie immer noch am Leben ist. Tom arrangiert ein Treffen zwischen den Beiden in seiner Wohnung, bei dem Bernie Caspar erschießt. Wenige Augenblicke später erreicht auch Tom das Szenario. Kaltblütig ermordet er Bernie, bestiehlt den toten Caspar, um seine Spielschulden zu bezahlen und arrangiert den Tatort so, als hätten sich die beiden gegenseitig erschossen. Damit ist er aus dem Schneider.
In der Schlussszene am Grab Bernies bittet Leo Tom sogar wieder für ihn zu arbeiten. Doch der lehnt ab.
Weiterführende Informationen
- Wissenswertes über die Produktion.
Weitere Informationen im Internet
- Miller's Crossing von R. Malgo auf Filmszene.de
- Die Rezension Miller's Crossing auf Filmbesprechungen.de
- Trailer zum Film (engl.)
- Das Skript auf der offiziellen Homepage (engl.)
Quelle
- Miller's Crossing in der Wikipedia (engl.)
- Horst, Sabine; Miller's Crossing , in: Körte, Peter; Seeßlen, Georg (Hg.): Joel & Ethan Coen, Berlin: Bertz, 2000.