Bedeutender spanischer Regisseur des 20. Jahrhunderts, der auch dem mexikanischen und französischen Kino Anschübe gegeben hat.
Leben und Werk
Luis Buñuel wurde am 22. Februar 1900 in Calanda (Spanien) geboren. Nach einer streng religiösen Erziehung besuchte er die Universität in Madrid, wo er zunächst Naturwissenschaften, später Philosophie studierte. Hier lernte er auch den spanischen Maler Salvador Dalí kennen.
1925 ging Bunuel nach Paris, wo er bald als Regieassistent von Jean Epstein arbeitete und mit ihm Mauprat (1926) fertigstellte. Zusammen mit Salvador Dalí schrieb und drehte er schließlich Ein andalusischer Hund (1929). Nach der ersten öffentlichen Aufführung des Films wurde Buñuel in die französische Surrealistengruppe um André Breton aufgenommen. Der surrealistische Film Un chien andalou hob sich von der damals in Frankreich stattfindenden Bewegung des Poetischer Realismus ab, da er sowohl inhaltlich als auch ästhetisch sehr provokant war.
Auch der zweite Film L'âge d'or (1930) sollte ursprünglich in einer Kooperation mit Dalí entstehen. Wegen einiger Meinungsverschiedenheiten beendeten sie die gemeinsame Zusammenarbeit, Bunuel schrieb das Drehbuch alleine und arbeitet lediglich einige Ideen Dalís ein. Der Film verursachte einen Skandal, da Bunuel bereits zu dieser Zeit die Bourgeoisie und das Christentum massiv kritisierte.
1930 ging Bunuel in die USA und produzierte Las Hurdes/Land ohne Brot (1933), allerdings in Spanien. Hier verbrachte er die nächsten Jahre, drehte kommerziell erfolgreiche Filme und ging dann 1939 erneut in die USA.
Zwischen 1946 und 1960 lebte und arbeite Luis Bunuel in Mexiko, wo über 20 Filme entstanden: Beispiele sind Die Vergessenen (1950), Er (1953), Abgründe der Leidenschaft (1954), Die Illusion fährt mit der Straßenbahn (1954) oder Nazarin (1959).
1960 kehrte Bunuel nach Spanien zurück. In den folgenden Jahrzehnten produzierte er verschiedene Filme in Spanien, Frankreich und Mexiko.
In Frankreich gelang ihm mit Belle de Jour - Schöne des Tages (1967) einer seiner größten kommerziellen Erfolge. Auch die folgenden Filme Die Milchstraße (1969) oder Der diskrete Charme der Bourgeoisie (1972) entstehen in Frankreich.
Das Gespenst der Freiheit (1974), Der diskrete Charme der Bourgeoisie (1967) und Die Milchstraße (1969) stellen eine Art Trilogie dar: neben der Kritik am Bürgertum und Moralvorstellungen geht es um den Zufall und die Suche nach der Wahrheit.
Bunuels letzter Film ist Cet obscur objet du désir (1977), eine Literaturverfilmung des Romans 'La femme et le pantin' von Pierre Louÿs.
Bunuel starb am 29. Juli 1983 in Mexiko-Stadt (Mexiko).
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen im Internet
- offizielle Fanseite (span.)
- Luis Bunuel bei der Wikipedia (dt.)
- Bunuel bei der Wikipedia (engl.)
Quellen
- Faulstisch. Filmgeschichte. Paderborn: Wilhelm Fink, 2005. S.79