US 
 

Der Club der toten Dichter

Dead Poets Society

abstimmen
(23 Stimmen)
7.91
Status:
Veröffentlicht am 1989-06-02
Laufzeit:
128 Minuten
Budget:
16.400.000 $
Einspielergebnis:
239.500.000 $
Sprachen (im Original):
Englisch
bearbeiten Hilfe

Trailer

Play

englisch (Youtube)

hinzufügen Hilfe

Kategorien

hinzufügen Hilfe

Schlagwörter

hinzufügen Hilfe

Verweise

 Es wurden noch keine Verweise auf andere Medien festgelegt.
Hilfe

Rückverweise

bearbeiten Hilfe

Alternative Titel

Für diese Sprache wurden noch keine alternativen Namen festgelegt.
Film angelegt von:
Anonymous F5FEpAprOse LmPOAZtu4uQ
Film zuletzt bearbeitet von:
System
Hilfe

Filminformationen einbinden

Short URL: omdb.org/m207

Der Club der toten Dichter erzählt vom Heranwachsen in einem Eliteinternat mit repressivem Antlitz. Peter Weirs gekonnt inszeniertes Drama aus dem Jahr 1989 ist eine Hommage an die Freiheit der Gedanken und gehört heute zum schulischen Filmkanon.

Handlung

Der neue Englischlehrer

An der Welton Academy, einem konservativen Jungeninternat in den Bergen von Vermont, beginnt das Schuljahr 1959 zunächst wie jedes andere. Die Schüler lernen einander oder ihre neue Umgebung kennen. Zu ihnen gehören auch Todd Anderson (Ethan Hawke) und sein Zimmergenosse Neil Perry (Robert Sean Leonard), deren Perspektive der Film zum Großteil wahrnimmt.1 Der schüchterne Todd gehört zu den Neulingen im Jahrgang und tritt in große Fußstapfen: auch sein älterer Bruder Jeffrey war Schüler der Akademie und gehörte zu den besten Schülern der Schule. Der smarte und aufgeweckte Neil hingegen kämpft an anderer Front: sein übereifriger Vater (Kurtwood Smith) bestimmt nicht nur über seine Zukunftspläne, sondern auch darüber, wie Neil seine Zeit im Internat zu verbringen hat.

Welton versteht sich als Vorbereitungsschule für Elite-Universitäten, welche ihre Schüler von “schädlichen“ Einflüssen abschirmt und sie – ganz im Sinne der Eltern – auf ihre Karrieren als Mediziner, Rechtsanwälte, etc. vorbereitet. Seit über hundert Jahren lauten die Grundsätze der elitären Akademie: Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Von den Schülern werden diese Schlagwort auch gern einmal abgeändert in Travestie, Ekel, Dekadenz und Lethargie.2

Am ersten Schultag lernen Todd, Neil und ihre Mitschüler den neuen Englischlehrer John Keating (Robin Williams) kennen, der als Aushilfspädagoge an die Schule, deren Schüler er selbst einmal war, gekommen ist. Schon in der ersten Englischstunde wird klar, dass Keating anders als die restlichen Lehrer ist. Alternativ zu “Mr. Keating” sollen seine Schüler ihn auch gern mit “O Captain, mein Captain!” begrüßen – eine Anspielung auf ein Gedicht Walt Whitmans. Er nimmt die Schüler mit nach draußen in die Natur oder lässt sie vor den Bildern ehemaliger Absolventen über das barocke “carpe diem“ (dt. Nutze den Tag!) reflektieren: “Macht etwas Außergewöhnliches aus Eurem Leben!“ Sehr zum Missfallen des Lehrerkollegiums fordert der liberale Keating seine Schüler zu selbständigem Handeln, freiem Denken und Nonkonformität auf. Und das, wenn es sein muss, auch einmal mit unorthodoxen Unterrichtsmethoden.

In einer weiteren Unterrichtsstunde lässt er einen Schüler die Einleitung des Lyrik-Lehrbuches lesen, welche die Möglichkeit beschreibt, die Qualität eines Gedichtes mit einer Note zu bewerten, um es so in einem Koordinatensystem zu verorten. Keating ist der Ansicht, ein so mathematischer Umgang mit Literatur sei nicht zulässig, denn Poesie sei nur mit dem Herzen zu verstehen und in sich selbst zu entdecken. Als er die Schüler dazu auffordert, die Seite mit dem Aufsatz aus ihren Büchern zu reißen, zögern diese kurz, um schließlich Keatings Wunsch mit großer Schadenfreude zu entsprechen. Und um ihnen die Wichtigkeit von Perspektivwechseln nahe zu bringen, steigt Keating zunächst selbst auf sein Pult, um es anschließend jeden Schüler einzeln nachtun zu lassen.

Der Club der toten Dichter

Schnell gewinnt der neue Lehrer die Herzen der Jungen, welche anfangen, Nachforschungen über Keating anzustellen. In einem alten Jahrbuch von Welton finden sie heraus, dass Keating während seiner Zeit im Internat Mitglied im sog. Club der toten Dichter war, einer Gruppe von Schülern, die sich nachts heimlich in einer Höhle trafen, um sich gegenseitig Gedichte und Erzählungen von verstorbenen Autoren vorzulesen oder – wie Keating es ausdrückt – “das Mark des Lebens in sich aufzusaugen“. Neil beschließt, den Club mit seinen Freunden wieder ins Leben zu rufen. Zur geheimen Vereinigung gehören neben Neil und Todd auch Knox Overstreet (Josh Charles), Charlie Dalton (Gale Hansen), Steven Meeks (Allelon Ruggiero), Gerard Pitts (James Waterston) und Richard Cameron (Dylan Kussman). Die nächtlichen Treffen in der wiedergefundenen Höhle geben nicht nur Gelegenheit zu Poesie und romantischem Lebensgefühl fernab der rigiden Welton-Regeln, sondern auch zu Tabak- und Alkoholkonsum.

Doch Keatings emanzipatorische Arbeit trägt weitere Früchte. Charlie nennt sich bei einem Clubtreffen in “Nuwanda“ um und veröffentlicht in der Schülerzeitung einen Aufsatz darüber, warum auch Mädchen in Welton zugelassen werden sollten. Der strenge Schulrektor Nolan (Norman Lloyd) sieht sich auf den Plan gerufen, um den oder die Schuldigen zu ermitteln. Auf der einberufenen Schulversammlung inszeniert Charlie einen Anruf von Gott, welcher Nolan ausrichten lässt, dass auch Mädchen in Welton willkommen sein sollten. Nach seinem Bekenntnis wird der aufmüpfige Schüler vom Rektor in dessen Büro nicht nur verwarnt, sondern auch kräftig versohlt.

Und auch Neil gerät in Konflikt mit seiner Umwelt. Er entdeckt seine Liebe zum Schauspiel und soll in einer Inszenierung von Shakespeares Klassiker Ein Sommernachtstraum die Rolle des Puck übernehmen. Als er seinem Vater davon berichtet, fordert dieser ihn auf, seine Theaterambitionen aufzugeben und den Auftritt abzublasen. Neil solle Mediziner werden und seine Zeit nicht mit Dingen verschwenden, die mit seinem zukünftigen Studium nicht in direktem Zusammenhang stünden. Trotzdem hält der eigensinnige Schüler an seiner Rolle im Stück fest und bekommt zur Premiere vom Publikum, in dem auch sein Vater sitzt, Standing Ovations. Um der Strafe seiner Eltern, die Neil nun auf eine Militärakademie schicken wollen, zu entgehen, erschießt sich der Verzweifelte mit dem Revolver seines Vaters.

Die Tragödie Neils führt zu Untersuchungen des Rektors, der den guten Ruf der Schule nicht geschädigt wissen will. Mit Hilfe von Richard, einem Schüler, der Keating von Anfang an kritisch bis ablehnend gegenüberstand, erfährt der Direktor von der Existenz des geheimen Clubs. Letztlich wird so Keating für den Tod seines Schülers verantwortlich gemacht und entlassen. Die Clubmitglieder müssen unterschreiben, dass ihr Lehrer sie Ideen ausgesetzt habe, die ursächlich für Neils Suizid waren. Charlie wird von der Schule verwiesen, da er seine Unterschrift verweigert; Todd wird von seinen Eltern zur Unterschrift gezwungen.

In der ergreifenden Schlussszene betritt Keating noch einmal das alte Klassenzimmer, um seine persönlichen Sachen aus einem Nebenzimmer zu holen. Rektor Nolan selbst hat den Englischunterricht übernommen und lobt gerade den Keating verhassten Lyrikaufsatz. Kurz bevor Keating den Raum verlassen will, erweist der stets unentschlossene Todd seinem Lehrer eine letzte Ehre. Er ruft ihm nach, dass man ihn zur Unterschrift gezwungen habe, steigt trotz hartnäckiger Einschüchterungsversuche des Rektors auf sein Pult und ruft Keating ein “O Captain, mein Captain!“ hinterher. Trotz des tobenden Nolan tun die anderen es ihm nach.

Quellen

1 http://www.antiromantic.com/dps/art_summary.asp

2 Im Original lauten die Prämissen “Tradition, Honor, Discipline and Excellence” bzw. “Travesty, Horror, Decadence and Excrement”.

Artikel bearbeiten


Empfehlungen