Das Leben der Kaiserin Elisabeth von Österreich

 

Das Leben der Kaiserin von Österreich

Elisabeth Eugenie Amalie, genannt Sisi, wurde am Weihnachtsabend des Jahres 1837 als Tochter des Herzog Max in Bayern und der bayrischen Königstochter Ludovika (Schwester von Erzherzogin Sophie) in München geboren. Dass sie in Ernst Marischkas berühmter Trilogie Sissi genannt wird, ist ein historische Fehler. Ihre Kindheit gilt als sehr unbeschwert, bis sie 1853 den Kaiser von Österreich kennenlernte. Der sollte eigentlich ihre Schwester Helene heiraten, doch statt in Nene verliebte sich Kaiser Franz Joseph auf den ersten Blick in die junge, ungestüme Sisi, die er in einer prunkvollen Zeremonie am 24.4.1854 in der Wiener Augustinerkirche heiratete.

1855 kam das erste Kind Sophie zur Welt, gefolgt von Gisela (geb. 1856) und dem Thronfolger Rudolf (geb. 1858). Alle drei Kinder wurden der Mutter jedoch sofort nach der Geburt entzogen und unter die Obhut ihrer Schwiegermutter Sophie gestellt, mit der Sisi ein sehr schlechtes Verhältnis hatte. Sisi flüchtete sich in Isolation und Krankeit. Nur ein einziges Mal wagte Sisi es, sich der resoluten Frau zu widersetzen und reiste gegen ihren Willen mit ihren zwei kleinen Töchtern nach Ungarn. Doch die erst zweijährige Sophie verstarb während dieser Reise an Typhus. Anschließend machte Sisi viele Reisen, u.a. wieder nach Ungarn, aber auch nach Madeira, Venedig Korfu. 1868 kam das vierte Kind Marie Valerie zur Welt, für das Sisi die Erziehung alleine übernahm.

Sisi mischte sich nie in die Politik ein, machte aber bei Ungarn eine Ausnahme. Doch als der ungarische Kompromiss ausgehandelt worden war, zog sie sich völlig in ihr Privatleben zurück. Um den Mythos der Kaiserin webt sich das Gerücht, sie sei einem Schlankheitswahn verfallen gewesen. Bei einer Größe von 1,72m soll sie nur 45kg gewogen haben. Sisi galt als sehr gebildet – sie sprach viele Sprachen fließend – und war eine Fanatikerin des Pferdesports. Die Schicksalsschläge in ihrem Leben überschatteten jedoch ihr Glück. Nachdem die kleine Sophie gestorben war, ertrank 1886 ihr Lieblingscousin Ludwig II. Ihr Schwager Maximilian von Mexiko wurde erschossen und Sohn Rudolph begann 1889 Selbstmord.

Am 10. September 1898 wurde die 60-jährige Monarchin an der Uferpromenade des Genfer Sees von dem italienischen Anarchisten Luigi Lucheni überfallen, der ihr eine spitz zugeschliffene Feile ins Herz rammte, woran die Kaiserin starb. Diese Nachricht schockierte damals ganz Europa. Kaiserin Elisabeth von Österreich wurde mit einem feierlichen Begräbnis in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt.

Quellen

  • Juliane Vogel: Elisabeth von Österreich, Verlag Neue Kritik, Frankfurt 1998.
  • Die historische Sissi auf der Fanseite