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Rezeption

 

Rezeption

Rom, offene Stadt ist einer der ersten europäischen Nachkriegsfilme und gilt als wichtiger Vertreter des italienischen Neorealismus. Dennoch landete Regisseur Roberto Rossellini keinen sofortigen Erfolg, sondern machte seinen Film erst bei Premieren in New York (im Februar 1946) und in Paris (im November 1946) berühmt.

“Obwohl das faschistische Regime zuvor eine vielversprechende Filmindustrie aufgebaut hatte – mit Roberto Rossellini als einem ihrer größten Talente-, war man überrascht, dass ein solch fiktives Kriegstagebuch, das die meisten Zuschauer wie einen Tatsachenbericht akzeptierten, aus Italien kam.” 1

Rom, Offene Stadt wurde somit erst ein paar Monate nach seiner Premiere zum Erfolg. Er bleibt aber bis heute einer der einflussreichsten Filme der Filmgeschichte und wird in vielen Lexika als Meilenstein beschrieben. In den USA war der Film einer der ersten europäischen Filme, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Kinosälen zu sehen war.

In Deutschland wurde der Film zunächst verboten; zu groß waren noch die Wunden aus dem Zweiten Weltkrieg. Erst als eine zweite Generation von Deutschen nachwuchs, wurde eine deutsche Synchronfassung 1961 zugelassen. Selbstverständlich gab es auch in ihr beträchtliche Unterschiede und Ungenauigkeiten, die erst Jahre später ausgemerzt wurden. Doch auch heute noch schätzen Kritiker die Rezeption des Werkes Rosselinis insgesamt als ungenügend ein.

“So asynchron, so ärgerlich ging es weiter mit der Rossellini-Rezeption in der Bundesrepublik. Die Filme kamen zu spät, verstümmelt oder überhaupt nicht. Sie waren so radikal von ihrer Entstehung abgekoppelt, dass nicht bloß die Werkgeschichte verschwand.”2

Quellen

1 Michael Töteberg (Hrsg.): Metzler Film Lexikon, Stuttgart: Metzler 1995, ISBN 3-476-00946-7.

2 Rezension und Analyse des Werkes Rossellinis Prophet der Moderne in der Zeit