Melancholisch stiller Film über das Leben und die Liebe im Alltag in der dörflichen Provinz und den verzweifelten Versuch eines Mannes, seine Sehnsucht nach Veränderung mit dem Alltag gewordenen Glück seiner Ehe zu vereinen.
Handlung
Schon seit ihrer Jugend sind Markus (Andreas Müller) und Ella (Ilka Welz) ein Paar. Sie leben in Zühlen, einem kleinen Ort mit etwa 200 Einwohnern in der brandenburgischen Provinz. Beide sind Anfang 30 und führen noch immer eine glückliche Ehe. Markus hat einen kleinen Betrieb und arbeitet als Schlosser. Nebenbei ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes tätig. Ella arbeitet gelegentlich als Haushaltshilfe. In ihrer Freizeit singt sie im Frauenchor Zühlen. Oft ist auch die Familie und die Nachbarschaft beisammen. Dann wird erzählt, gesungen und gelacht.
Das Glück der beiden scheint so unantastbar bodenständig zu sein, dass der unspektakuläre Alltag völlig in den Hintergrund tritt. Die Liebe zwischen den beiden ist von solcher Einfachheit und Ehrlichkeit, dass es scheint, als ob nichts das Idyll zum Einsturz bringen könnte. Bis Markus eines Tages mit seiner Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr von einer Partnergemeinde eingeladen wird.
Für ein paar Tage treffen sich die beiden Männervereine. Staatsmännisch werden die Vereinswappen ausgetauscht. Am Abend wird gefeiert, getrunken und getanzt. Auch Markus trinkt und tanzt, und als er am nächsten Morgen in der Wohnung der Kellnerin Rose (Anett Dornbusch) aufwacht, kann er sich an die vergangene Nacht nicht mehr erinnern.
Es ist ein Blackout mit Folgen: Denn auf der Suche nach den Geschehnissen der letzten Nacht stößt er auf eigene Wünsche und Sehnsüchte, die ihm bis zu diesem Zeitpunkt verborgen geblieben waren. Sein bis dahin so vollkommenes Leben scheint ihm zu entgleiten. Zu sicher ist er sich nach wie vor der Liebe zu seiner Frau.
Voller innerer Widersprüche fährt er zurück nach Zühlen, wo er schweigsam das Glück, das ihn mit Ella verbindet, weiterlebt. Jedoch nicht ohne Zweifel. Das Verlangen nach dem neuen Glück mit Rose lässt ihm keine Ruhe. Immer wieder treibt es ihn zurück.
Bei einem seiner Besuche eröffnet er Rose, dass sie sich nicht wiedersehen können. Als sie danach vom Balkon stürzt, steht fest, dass das Verhältnis nicht länger im Verborgenen bleiben kann. Als Markus nach Zühlen zurückkehrt und Ella nicht mehr da ist, weiß er nicht mehr, wie er mit der aussichtslosen Situation umgehen soll…
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen im Internet
- Ein Dorf feiert sich selbst – über die Premiere des Films Sehnsucht in Zühlen
- Die Möglichkeitsform des Lebens, Filmbesprechung von Claudia Schwartz in der NZZ
- Sie oder sie, Filmbesprechung von Birgit Glombitza auf zeit.de
- Eisbären müssen nie weinen, Filmkritik von Kyra Scheuer auf schnitt.de
- Ums Ganze, Filmrezension von Matthias Dell auf freitag.de
- Interview mit der Regisseurin auf 3sat.de
Quellen
- Sehnsucht Presseheft zum Film auf hoehnepresse.de