US 

Die Biographie als Grundlage zum Drehbuch

 

Die Biographie als Grundlage zum Drehbuch

John Forbes Nash

Der Film A Beautiful Mind basiert auf der Biographie des Nobelpreisträgers John Forbes Nash, der 1928 in West Virginia, U.S.A. geboren wurde. Der begabte junge Mathematiker hatte 1949 an der Princeton University mit dem Thema “Non-cooperative Games” promoviert. Die Reichweite seiner Arbeit fand jedoch erst viel später auch weltweite Anerkennung. Erst im Jahr 1994 bekam Nash zusammen mit seinen beiden Kollegen Reinhard Selten und John Harsanyi den Nobelpreis für die grundlegende wirtschaftswissenschaftlich bahnbrechende Theorie verliehen.

Doch bereits im Alter von 30 Jahren traten bei dem jungen Wissenschaftler schwere Wahnvorstellungen und Verfolgungsängste auf, und es dauerte nicht lange, bis ihm die Ärzte eine paranoide Schizophrenie diagnostizierten. Es folgte eine jahrzehntelange Behandlungsphase zwischen Psychopharmaka und psychiatrischen Anstalten. Erst im hohen Alter lernte Nash, mit seiner Krankheit umzugehen. Er hält noch heute Vorlesungen an der Princeton University.

Die Biographie von Sylvia Nasar

Dem Film A Beautiful Mind liegt die 1998 unter dem gleichen Titel erschienene Biographie von Sylvia Nasar zu grunde. Die 1947 in Rosenheim geborene Journalistin arbeitet als Professorin an der Columbia University in New York.

Sylvia Nasar arbeitete gut zweieinhalb Jahre an der Biographie des Wissenschaftlers, der nach der Diagnose seiner Krankheit buchstäblich von der wissenschaftlichen Bildfläche verschwunden war.

Nach dem Erfolg des Films in den Kinos und auch bei den Oscar-Verleihungen im Jahr 2001 wurden jedoch immer mehr Stimmen laut, die dem Regisseur Ron Howard vorwarfen, Hollywood-Konformität über biographische Authentizität zu stellen.1 Insbesondere die homosexuelle Vergangenheit und die antisemitischen Äußerungen des Wissenschaftlers seien in der Verfilmung der Biographie unterschlagen worden und hätten sie daher “nostalgisch verfälscht”.2

Die Autorin der Biographie hat dieser Kritik jedoch stets entgegen gesetzt, dass es sich bei einer Verfilmung lediglich um einen filmischen Ausschnitt aus dem Leben einer Person handeln kann, der wichtige Details und maßgebende Umstände festhält.3 Die homosexuellen Neigungen Nashs in seiner Jugend, so die Autorin, seien nicht im mindesten so bedeutend gewesen, wie von einigen Stimmen in der Presse vertreten. Und die antisemitischen Äußerungen habe Nash im Rahmen eines paranoid-psychotischen Schubes von sich gegeben.4

Nach Ansicht der Autorin ist daher dem Regisseur Ron Howard mit der Verfilmung nicht nur ein filmtechnisch hochwertiges Werk gelungen, sondern auch eine biographisch durchaus authentische Darstellung der Person des John Forbes Nash gelungen.5

Quellen

1 Filmkommentar auf 3sat.de

2 Filmkommentar von Dorothee Hermann auf Cityinfonetz.de

3 Interview mit der Biographin Sylvia Nasar auf maximumcrowe.net

4 Interview mit der Biographin Sylvia Nasar auf maximumcrowe.net

5 Interview mit der Biographin Sylvia Nasar auf maximumcrowe.net