In dem Thriller spielt Jean-Louis Trintignant einen aus einer medizinischen Einrichtung geflohenen Patienten, der bei einem Künstlerpaar, das abgeschieden in den französischen Cevennen lebt, Unterschlupf findet. Er erklärt, er sei in der Einrichtung gefoltert worden und daher auf der Flucht ...
Kritik
Le Secret (1974) ist ein von Robert Enrico ersonnener und bis zur letzten Sekunde fesselnder Paranoia-Thriller, der mir auch dank der eindrucksvollen Bilder der französischen Cevennen (Étienne Becker) und der Filmmusik (Ennio Morricone) für immer in Erinnerung bleiben wird.
Hintergrund
Die siebziger Jahre brachten mit dem sog. “Paranoia-Kino” eine besondere, nur in Frankreich vorkommende Spielart des Thrillers. Nach den Indochinakriegen und dem Algerienkrieg hatten staatsfeindliche, dem Militär nahestehende Organisationen wie die OAS (Organisation de l’armée secrète) eine zunehmend wichtigere Rolle in Frankreich, es entstand mehr als nur das Gefühl eines Staats im Staate. Mit “Le Secret” schuf Robert Enrico 1974 ein wenig beachtetes Meisterwerk dieser Gattung.
Gegenwart
In Zeiten, in denen die Anwendung von Folter in angeblich gefestigten Demokratien wieder salonfähig wird und Todesurteile bevorzugt ohne vorheriges Gerichtsverfahren vollstreckt werden, gewinnt diese Art von Kino eine neue, grausige Relevanz.
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