Pedro Almodóvar erzählt in diesem Film die Geschichte einer Frau, die auf der Suche nach dem Vater ihres verstorbenen Sohnes mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Seine "Hommage an die Mütter" lockte allein in Spanien mehr als zwei Millionen Zuschauer in die Kinos.
Nach der für ihn typischen gefühlvoll-exzentrischen Art inszenierte der spanische Regisseur einen Film über Einsamkeit und Trauer, aber auch über Vertrauen und Freundschaft und wurde dafür im Jahr 2000 mit einem Oskar für den Besten Fremdsprachigen Film ausgezeichnet.
Handlung
Nachdem ihr 17-jähriger Sohn Esteban (Eloy Azorín) bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, macht sich die Krankenschwester Manuela (Cecilia Roth) auf die Suche nach seinem Vater.
Der film- und theaterbegeisterte Esteban hatte Schriftsteller werden wollen und noch kurz vor seinem Tod Notizen zu einem Drehbuch Todo Sobre Mi Madre geschrieben, in dem er bedauerte, dass er seinen Vater (Toni Cantò) nie kennengelernt hatte.
Estebans Vater hatte sich bereits vor der Trennung von Manuela in eine Frau verwandelt, nennt sich inzwischen “Lola”, und weiss nichts von der Existenz seines Sohnes. Auf der Suche nach dem Vater ihres Sohnes macht sich Manuela auf den Weg von Madrid nach Barcelona, wo sie zunächst auf ihren alten Freund Agrado (Antonia San Juan) trifft. Auch dieser fühlt sich als Frau im falschen Körper und verdient seinen Lebensunterhalt auf dem Transvestitenstrich Barcelonas.
Gemeinsam machen sich die beiden auf, um Lola zu suchen. Dabei begegnen sie nicht nur der exzentrischen Schauspielerin Huma (Marisa Paredes) mit ihrer jüngeren, drogensüchtigen Geliebten Nina (Candela Peña), sondern auch der katholischen Schwester Rosa (Penélope Cruz), die sich aufopfernd um die Prostituierten kümmert. Rosa ist schwanger und HIV-positiv, was jedoch niemand wissen darf. Manuela nimmt sich ihrer an und bald wird klar, dass Lola auch der Vater von Rosas ungeborenem Kind ist und sie mit dem Virus infiziert hat.
Nebenbei kümmert sich Manuela auch um Huma, bei der sie eine Stelle als Assistentin antritt, weil diese sich den nervlichen Belastungen in der Beziehung mit Nina nicht mehr gewachsen fühlt. Huma hatte beim Tod Estebans eine tragische Rolle gespielt: Nach dem Besuch einer Aufführung von Tennessee Williams' Bühnenstück Endstation Sehnsucht, in dem Huma die Hauptrolle gespielt hatte, war Esteban auf der Jagd nach einem Autogramm Huma in ihrem Auto hinterher gerannt und dabei tödlich von einem anderen Wagen erfasst worden.
Bei ihrer Konfrontation mit der Vergangenheit, aus der sie 18 Jahre zuvor geflohen war, stellt sich Manuela immer wieder dem Schmerz und schöpft daraus eine ungeahnte Kraft. Während die unbefangene Solidarität unter den Frauen kaum Grenzen kennt, rückt die Suche nach Lola, dem Bindeglied der Charaktere untereinander, immer mehr in den Hintergrund.
Weiterführende Informationen
- Almodóvar und die Frauen unter besonderer Berücksichtigung von Todo Sobre Mi Madre
Weitere Informationen im Internet
- Alles über meine Mutter auf moviepilot.de
- Blühende Ersatzfamilien, Filmbesprechung von Cornelia Fleer im Freitag vom 19.09.1999
Quellen
- Filmrezension von Dieter Wunderlich
- Alles Über Meine Mutter in der Wikipedia (dt.)