THX 1138

 

Die Entstehung von THX 1138

Als stellvertretender Geschäftsführer der Zoetrope Studios, wollte Lucas dort seinen ersten Spielfilm THX 1138 drehen, vorausgesetzt Warner Bros. lässt Lucas Drehbuch zu. Insgesamt wurde das Drehbuch zwei Mal von Warner Bros. abgelehnt. Nach einem Wechsel der Geschäftsführung innerhalb von Warner im Juni 1969, schlug Lucas ein drittes Mal THX 1138 vor und überzeugte das Studio. Außerdem lieh Warner 300.000 US-Dollar für den Aufbau der Zoetrope Studios.

Noch während der Produktion zu THX 1138 befasste sich Lucas mit einem neuen Projekt, das seinem früheren Kurzfilm The Emperor ähneln sollte. Dabei dachte er an einen Film, der in Lucas Geburtsort Modesto spielt und Gemeinsamkeiten zu seiner Jugend herstellt. Er gab diesem Film den Titel American Graffiti.

Die Verhandlungen mit Warner darüber, den Film THX 1138 abzunehmen, verliefen schleppend. Das Studio wollte einige Szenen aus dem Film schneiden und verlangte die Rückzahlung des Darlehens von 300.000 US-Dollar. Außerdem gab Warner bekannt, die Teilnahme an den Zoetrope Studios zu beenden. Während dieser Krise suchte Lucas nach einer anderen Möglichkeit die Vorproduktion von America Graffiti zu finanzieren und beauftragte den Filmproduzent Gary Kurtz mit der Planung des Budgets. Außerdem gründete Lucas mit Hilfe seines Rechtsberaters Tom Pullock seine eigene Filmgesellschaft Lucasfilm Ltd.

Am 11. März 1971 brachte Warner Bros. THX 1138 in die Kinos. Das Thema des Films stand im Zusammenhang mit einer weitverbreiteten Angst vor einem Identitätsverlust des Einzelnen durch eine technisierte und zentralisierte Gesellschaft. THX 1138 behandelt ebenso die Frage nach dem freien Willen eines Menschen. Der Kinostart verlief ohne großes Aufsehen, der Film wurde von Kritikern jedoch positiv bewertet. Insgesamt vermarktete Warner Bros. den Film auf eine andere Weise, die sich George Lucas in dieser Art nicht vorgestellt hatte. In einem Interview brachte Lucas seine Kritik gegenüber Warner Bros. und deren Marketingstrategien zum Ausdruck:

“Filme machen ist eine Kunst; Filme verkaufen ist ein Geschäft. Das Problem ist nur, dass die keine Ahnung haben, wie man Filme verkauft. Deswegen versuchen sie, Filme zu machen, in die Leute reingehen, ohne dass sie ihnen groß verkauft werden müssen. Darin sehe ich das eigentliche Problem. Die verlieren das Interesse, sobald sie es mal nicht mit einem Film zu tun haben, den man nur in die Kinos bringen muss und die Leute kommen in Scharren.” 1

1 Zitat von George Lucas: Dokumentarfilm George Lucas Maker of Films (1971)