Die Aufforderung eines Kripobeamten – Na dann schießen sie mal los - nahm der Killer Werner Pinzner bei seiner Vernehmung wörtlich
Handlung
Im Hamburger Polizeiprisidium erschoss am 29. Juli 1986 der St. Pauli Auftragskiller Werner Pinzer den leitenden Staatsanwalt während einer Verhandlung, seine Ehefrau und sich selbst. Es war das unrühmliche Ende des St. Pauli Killers, der immer behauptete, im Auftrag seiner Klienten von Flensburg bis München Morde begangen zuhaben. Die Tatwaffe hatte er sich von seiner Frau ins Verhörzimmer schmuggeln lassen und diese Waffe wurde von seiner Anwältin besorgt.
Der spektakuläre Mord rüttelte die Verantwortlichen in der Stadt auf. Die Politiker hatten zu lange weggeschaut und sie ist nie gegen die St. Pauli Mafia vorgegangen. Der damalige erste Bürgermeister Klaus von Dohnanyi lehnt auch 16 Jahre nach der Tat jede Stellungnahme ab. Der damalige Innensenator Lange und die Justizsenatorin Leithäuser mussten damals die Konsequenten ziehen und von ihren Ämtern zurück treten. Eine wahnsinnige Zeit ist das damals auf St. Pauli gewesen, meint dagegen der Journalist Thomas Osterkorn, es wäre zugegangen wie zu Al Capones Zeiten in Chicago. Die organisierte Kriminalität beherschte die Bordellmeile und Zuhälterbanden kämpften um Marktanteile. Morde geschahen täglich.
Die Polizei kam Pinzer 1985 nach einem Auftragsmord in einer Hamburger Villa auf die Spur. Die Patronen im Körper der Toten stammten aus einer Waffe, die schon öfter für Morde genutzt wurde. Ein Hinweis aus der Unterwelt führt zur Verhaftung. Ihm sind insgesamt ca. 8 Morde zuzuordnen. Die einzige Überlebende, Gitta Berger, die das Verhör protokollierte, spricht erstmals über den Tathergang.
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