Die Geschichte der Verfilmung

 

Die Geschichte der Verfilmung

Zu seinen Lebzeiten, stand J.R.R. Tolkien einer Verfilmung seines Werkes „Der Herr der Ringe“ immer sehr kritisch gegenüber. Abgesehen von den inhaltlichen und stilistischen Problemen, die eine filmische Umsetzung seines Romans mit sich bringen würde, hielt er eine Verfilmung ohnehin für unmöglich.

Disney-Verfilmung

1956 erwarb Walt Disney die Filmrechte für das Buch, eine damals fast schon übliche Vorgehensweise des Trickfilmproduzenten bei erfolgreichen Kinder- und Jugendbüchern. Ein Tolkien 1958 zugesandter Drehbuchentwurf, löste jedoch blankes Entsetzen und großen Ärger bei dem Oxford-Professor aus. So schrieb er in einem wütenden Brief an Forrest J. Ackerman:

„Aber ich würde Sie bitten, einmal ihre Phantasie soweit anzustrengen, dass sie die Gereiztheit (und gelegentlich den Ärger) eines Autors verstehen können, der immer mehr, je weiter er liest, sein Werk allgemein achtlos, wie man meinen könnte, und stellenweise rücksichtslos behandelt findet, ohne irgendein erkennbares Zeichen von Verständnis dafür, worum es geht. [...] So darf man den „Herrn der Ringe“ nicht entstellen.“1

Der Entwurf sah unter Anderem vor, die Orks mit Schnäbeln und Federn auszustatten, Bruchtal als einen schimmernden Wald darzustellen und Lothlorien in ein Elfenschloss mit zierlichen Türmen und winzigen Minaretten umzuwandeln2. 1959 zog Disney dann seine Option zurück, nachdem offensichtlich kein ansprechendes Konzept entwickelt werden konnte. Der Misserfolg seiner Dornröschenverfilmung (Sleeping Beauty) ließ sein Interesse an der Verfilmung eines solchen Fantasy-Stoffes ohnehin deutlich erkalten.

Beatles in Mittelerde

Ende der 60iger Jahre gab es dann mehrere Überlegung bezüglich einer Verfilmung des Fantasy-Epos. So waren auch die Beatles an einer Umsetzung der Geschichte interessiert. Laut Aussage von Paul McCartney, sollte er Frodo spielen, Ringo Starr seinen treuen Gefährten Sam, George Harrison den Zauberer Gandalf spielen und John Lennon wiederum wollte unbedingt die Rolle des Gollum übernehmen. Eine Realisierung des Projektes scheiterte jedoch Frühzeitig am Widerstand von Tolkien.3

Mitte der 70iger Jahre gab es dann konkrete Verhandlungen des Regisseurs John Boorman (Excalibur) mit dem damaligen Rechteinhaber und Produzenten Saul Zaentz über eine mögliche Verfilmung. Letzendlich scheiterte jedoch auch diese Projekt, da man eine Finanzierung für unmöglich hielt. Außerdem war eine adäquate Umsetzung von Tolkiens Welt mit den damaligen technischen Hilfsmitteln nur schwer vorstellbar.