Unkonventionelle, satirische Beziehungskomödie um kulturelle Verständigungshürden zwischen Parisern und einem New Yorker in der Stadt der Liebe. Julie Delpy führte erstmals Regie und zeichnete auch für Produktion, Drehbuch, Schnitt, Casting und Musik verantwortlich. Alle Rollen wurden mit Freunden oder Verwandten von Delpy besetzt. Daniel Brühl ist in einer kurzen surrealen Gastrolle zu sehen.
Handlung
Marion (Julie Delpy), gebürtige Französin, und der Amerikaner Jack (Adam Goldberg) sind seit zwei Jahren ein Paar und leben gemeinsam in New York. Sie ist Fotografin, er arbeitet als Innendesigner. Nach zweiwöchigem Urlaub in Venedig, machen sie für zwei Tage Zwischenstopp bei Marions Eltern (Marie Pillet, Albert Delpy) in Paris.
Jack, der kein Französisch spricht und chronischer Hypochonder, fühlt sich ausgeklammert und unwohl. Marions Vater lässt keine Gelegenheit aus, den vermeintlich wenig kulturbewanderten Jack zu testen und zu provozieren. Und dass die ganze Familie verfängliche Nacktfotos von Jack kennt, hebt seine Stimmung auch nicht gerade.
Die gemeinsamen Streifzüge durch Paris sind alles andere als romantisch: Das Grab von Jim Morrison ist von tanzenden Hippies umlagert, die Katakomben haben geschlossen. Dafür trifft Marion auf der Straße den Dichter Manu (Alex Nahon), einen ihrer zahlreichen Ex-Liebhaber, der sie unverhohlen in Jacks Anwesenheit umwirbt. Doch die Parties, auf denen Marion das Wiedersehen mit vielen Freunden und Ex-Freunden feiert, sind schlimmer: Jack empfindet die Gespräche als aufdringlich, die Leute als unsympathisch und sowieso viel zu scharf auf Marion. Als diese sich auf der Heimfahrt mit einem rassistischen Taxifahrer lautstark anlegt und das Paar vorzeitig aussteigen muss, wirft Jack ihr chronische Unbeherrschtheit vor und schlägt ihr vor, endlich ein Anti-Agressions-Seminar zu besuchen.
Nachdem am nächsten Morgen ein Wasserrohr in der Wohnung der Eltern bricht, begleitet Jack Marion und ihren Vater zum Markt. Dort verderben Jack tote Spanferkel jedoch relativ schnell den Appetit und lassen ihn nach Hause zurückkehren, wo er obszöne SMS eines Ex-Lovers von Marion an sie abfängt. Das Fass zum Überlaufen bringt schließlich ein Essen im Restaurant, wo Marion eine weitere Affäre trifft und eine ordentliche Szene macht. Lauthals beschimpft sie den Ex-Liebhaber als Pädophilen und wird schließlich unsanft aus dem Lokal geworfen. Mit den bizarren SMS auf ihrem Handy konfrontiert, kann Marion nicht viel Einleuchtendes zu ihrer Verteidigung vortragen, sodass Jack und Marion zunächt getrennt durch die vermeintliche Stadt der Liebe ziehen. Während Jack in einem Fastfood-Restaurant auf die selbsternannte Fee Lukas (Daniel Brühl) trifft, heult sich Marion bei ihrem Künstlerfreund Mathieu (Adan Jodorowsky) aus.
Weiterführende Informationen
- Wissenswertes
- Weitere Filme, die in Paris spielen
Weitere Informationen im Internet
- Deutsche Website zum Film, auf der u.a. der Song “Lalala” von Nouvelle Vague mit der Stimme von Julie Delpy zu hören ist. Außerdem ein umfangreiches und lesenswertes Interview mit der Regisseurin. Und natürlich der deutsche Trailer.
- Linksammlung zum Film auf filmz.de
- Überblick über Reaktionen der englischsprachigen Presse
- Mehrsprachiger Eintrag im Berlinale-Programm 2007 (PDF)