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Rezeption

 

Rezeption

Präsentiert jemand wie Quentin Tarantino, der trotz nur vier fertiggestellter Filme als “Kult-Regiesseur” betitelt wird, seinen aktuellen Film, löst dies ein gewaltiges Rauschen im Blätterwald aus…

Georg Seeßlen beschreibt Kill Bill Vol. 1 in der TAZ als “eine Liebeserklärung ans Kino. An Eastern und Italo-Western, an Schwertkampffilme, Blaxploitation und die Nouvelle Vague.1” Dabei kritisiert er aber:

Kill Bill ist ein reichlich gewalttätiger Film. Köpfe rollen, Arme werden abgehackt, das Blut spritzt in hohen Fontänen, und jeder Schauplatz ist nur dazu da, entweder sich in ein Leichenfeld zu verwandeln oder eine Schrift aus Blut aufzunehmen.2

Ähnlich sieht es Andreas Kilb von der FAZ, der Tarantinos Film als “die Geschichte seines Geschmacks3” einordnet, bei dem vor allem die Dialoge – eigentliche eine Stärke Tarantinos – hölzern klingen. Eben diesen Sachverhalt umschreibt Susan Vahabzadeh als Zweischneidigkeit des Films:

Er sei “einerseits grandios und bleibt andererseits hinter den Erwartungen zurück, zeugt von einer unendlichen, ansteckenden Lust am Kino und geht einem irgendwann in seiner pubertären Zitierwut auf die Nerven.4

Peter Travers vom Rolling Stone überlässt die Beurteilung des Films Tarantino selbst. Schließlich thematisiere er vor allem dessen Fetische. Er schreibt: “Kill Bill is damn near as good as Tarantino thinks it is.5” (Deutsch: Kill Bill ist verdammt nah dran, so gut zu sein, wie Tarantino glaubt er sei es.)

Radikal geht dagegen Hanns-Georg Rodek von der Welt mit dem Regisseur ins Gericht, der offenbar nichts Kult-verdächtiges in Kill Bill erkennen will: “In Teil Eins seines neuen Films beweist Quentin Tarantino sich als Action-Regisseur – aber sonst nichts.6

Gerade diese Action-Sequenzen machen den Film für Christian Schröder vom Tagesspiegel sehenswert:

“Der zwanzigminütige Showdown im „Haus der Blauen Blätter“ ist eine Orgie von Gewalt und Schönheit, wie man es in einem westlichen Film noch nicht gesehen hat. Köpfe und Gliedmaßen werden gleich im Dutzend abgeschlagen, das Blut sprudelt in hohen Fontänen, die Kämpfer tanzen, springen, schlagen Salti wie in einem Fred-Astaire-Musical.7

Quellen

1 Die Braut haut ins Auge in der TAZ

2 Die Braut haut ins Auge in der TAZ

3 Mit dem kleinen Hackebeilchen: „Kill Bill: Volume 1 in der FAZ

4 Ein Racheengel macht noch keinen Sommer in der Süddeutschen Zeitung

5 Kill Bill Vol. 1 im Rolling Stone Magazine (engl.)

6 Kill, Bill, overkill in Die Welt

7 Triumph des Killens in Der Tagesspiegel