Einfluss der Trilogie

 

Einfluss der Trilogie

Sissi war in den 1950er Jahren der erfolgreichste Kinofilm aller Zeiten und gewann im deutschsprachigen Raum sogar das Rennen gegen Vom Winde verweht. Die junge Romy Schneider sowie Karlheinz Böhm wurden mit der Trilogie zu Mythen, die bis heute andauern. Seine besondere Magie erfährt der Heimatfilm durch eine beruhigende Vermittlung von Werten, kombiniert mit einer einzigartigen Liebesgeschichte, Komik, Tragik und großartigen Landschaftsbildern. Bemerkenswert spielerisch gelingt es Regisseur Ernst Marischka, schmerzhafte Elemente aus der deutschen Vergangenheit auszublenden. Nicht zuletzt deswegen wurde mit Sissi ein Filmstoff gewählt, der in Österreich spielt. Das Spielen der deutschen Nationalhymne wird in allen drei Filmen in besonderen Glücksmomenten und Höhepunkten eingesetzt.

Andere Stimmen, besonders Intellektuelle, sahen Sissi als bloßen Kitsch. Auch Romy Schneider äußerte sich kritisch über die Trilogie. Sie sollte das Image der liebenswürdigen, hübschen und lebhaften Kaiserin nie wieder loswerden. Zwar lehnte sie einen vierten Teil von Sissi ab, aber konnte auch in ihrer Wahlheimat Paris nicht mehr recht Fuss fassen. Vom deutschen Publíkum und der Boulevardpresse wurde sie daher eine Zeitlang geschmäht.

Romane wurden nach dem Film geschrieben und 1991 ein Sequel versucht. Allerdings floppte Sissi und der Kaiserkuss von Christoph Böll (mit Sonja Kirchberger). Bis heute gilt die Trilogie von Ernst Marischka gilt bis heute als überaus erfolgreicher Unterhalung- und Familienfilm und wird bisher traditionell jedes Jahr in der Weihnachtszeit im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Michael Herbigs Lissi und der wilde Kaiser (2007) gilt als neueste Parodie auf den Filmstoff. Damit wirkt der Einfluss der Sissi-Filme selbst 50 Jahre später noch nach.