In Klute treffen zwei Welten aufeinander: Der introvertierte moralische Detektiv Klute und die überdrehte Prostitierte Bree. Jane Fonda gewann für ihre Darstellung der inneren Zerrissenheit Brees den Oscar im Jahre 1971.
Handlung
Das Verschwinden des Tom Grunemans
Als der beste Freund des ruhigen und gewissenhaften John Klute (Donald Sutherland) spurlos verschwindet und das FBI längst aufgegeben hat, macht sich Klute im Auftrag der Frau (Betty Murray) des verschwundenen Tom Grunemans (Robert Milli) und dessen Kollegen Peter Cable (Charles Cioffi) daran, den Fall aufzuklären. Einziger Hinweis ist ein in Grunemans Zimmer gefundener obszöner Brief an ein New Yorker Callgirl namens Bree Daniels (Jane Fonda). Doch obwohl das FBI sie schon mehrfach unter Druck gesetzt hat und selbst für zwei Monate hinter Gitter gebracht hatte, weiß die Prostituierte nichts über das Verschwinden zu berichten. Auch erinnert sie sich nicht an einen Kunden wie Tom Grunewald.
Klute mietet sich in Bree's Haus ein und hört sie ab. Eine Befragung ist erfolglos, da Bree kein Vertrauen zu einem “Bullen” fassen kann. Da Klute hartnäckig bleibt, führt sie ihn zu ihrem ehemaligen Zuhälter Frank Ligourin (Roy Scheider), der neben Bree zwei weitere Mädchen beschäftigt hatte: Arlyn Page (Dorothy Tristan), ein Junkie, und eine weitere Prostituierte, die seit einiger Zeit tot ist. Frank kann nur einen Hinweis auf einen perversen Freier machen, der wohlmöglich Tom gewesen sein könnte.
Über viele verschiedene Ecken finden Klute und Bree schließlich Arlyn. Sie erkennt Tom auf dem Foto nicht wieder und meint, der damalige Freier sei älter gewesen. Am nächsten Tag wird sie tot aus dem Fluss geborgen. Es muss Mord gewesen sein.
Klute und Bree kommen sich näher
Derweil kommen sich Bree und Klute näher. Die Hure, die keinen sexuellen Gefallen mit ihren Kunden finden kann, glaubt zunächst noch die Kontrolle über Klute bewahren zu können. Sie verführt ihn und behandelt ihn anschließend mit Verachtung. Doch der nüchternen, aber liebevollen Art des Detektivs kann sie nicht lange widerstehen. Auch fühlt sie sich bei ihm in Sicherheit vor den anonymen Anrufen, die sie ab und an erhält. Schließlich verliebt sie sich in Klute. Zum ersten Mal kann sie ihrer Psychiaterin (Vivian Nathan) berichten, sie finde sexuellen Gefallen mit einem Mann.
Schließlich wird Brees Apartment vollkommen verwüstet. Der Täter stiehlt ihre Unterwäsche und hinterlässt Sperma, aus dessen Untersuchung die Polizei schließen kann, dass es nicht Tom gewesen sein kann. Der Zuschauer erfährt noch vor dem ungleichen Liebespaar, wer hinter der Bedrohung steht: Es ist Peter Cable, der Auftraggeber. Klute gelingt es in letzter Sekunde, Bree zu retten, nachdem sie von Cable bedroht worden ist. Was aus der Liebesgeschichte wird und ob Bree weiterhin der Prostitution nachgehen wird, bleibt unklar.
Wissenswertes
- Jane Fonda gewann 1971 einen Oscar für die Beste Weibliche Hauptrolle. In den 1970er Jahren war es noch ziemlich waghalsig, als Schauspielerin eine Prostituierte darzustellen. Fonda soll nach Vertragsunterzeichnung Regisseur Alan J. Pakula gebeten haben, die Rolle der Bree an ihrer Stelle mit ihrer Freundin Faye Dunaway zu besetzen.
- Auch Barbra Streisand lehnte die Rolle ab.
- Viele berühmte Darstellerinnen mimten bereits eine Prostituierte, so Julia Roberts, Anna Karina, Shirley MacLaine, Barbra Streisand, Greta Garbo oder Sophia Loren.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen im Internet
- Rezension des Films (engl.)
- Bree, Klute und ein Mörder, weitere Rezension von Ulrich Behrens auf der Filmzentrale
- Hooker with a Heart of Darkness, ausführliche Filmanalyse unter Betrachtung der Filme der Schauspielerin Jane Fonda (engl.)
- Rezension des Films unter Beachtung der feministischen Filminterpretation in den 1970er Jahren, von Karli Lukas auf senseofcinema.com