Nach fast 50 Jahren an der Spitze Kubas zog sich Fidel Castro aus der Politik zurück. Mit ihm geht eine Ära zu Ende. Kaum ein Politiker der Zeitgeschichte hat so polarisiert wie der "Máximo Líder": charismatischer Revolutionär und pragmatischer Staatsmann, geliebter Landesvater und kaltblütiger Diktator - die Zuschreibungen könnten kaum widersprüchlicher sein.
Der Dokumentarfilm “Fidel Castro” zieht eine Bilanz der fast 50-jährigen Diktatur und zeichnet ein Porträt einer der großen Figuren der internationalen Politik in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Der charismatische Diktator, von seinen Anhängern ebenso glühend verehrt wie von seinen zahllosen Gegnern gehasst, hat eine vom CIA angezettelte Invasion, unzählige Anschläge auf sein Leben, das jahrzehntelange Wirtschaftsembargo und den Untergang seines wichtigsten Verbündeten gegen die USA, der Sowjetunion, unbeschadet überstanden.
Um diesen Dokumentarfilm zu drehen, interviewte die geborene Kubanerin Adriana Bosch Exilanten und Überläufer, außenpolitische Experten, Journalisten, Wissenschaftler, ehemalige Mitglieder von Castros Regierung – sogar seine Tochter, Alina Fernández, und den ehemaligen Schwager, Rafael Díaz-Balart. Die Berichte aus erster Hand von Menschen, die unter der Revolution lebten, entweder daran teilnahmen, dagegen kämpften, oder vor ihr flohen, werden verflochten mit den Betrachtungen von Kuba-Experten. Der Film zeigt die großen Erfolge Fidel Castros, vor allem in den ersten Jahren nach der Revolution, und seine mindestens ebenso großen Irrtümer und Misserfolge.
“Es besteht eine große Kluft zwischen dem Versprechen der Revolution und ihren Ergebnissen.” (Alcibíades Hidalgo, Raúl Castros ehemaliger Stabschef)
“Letztendlich ist der Film die tragische Geschichte einer Nation, die einen Messias in einem einfachen Mann sah“. (Autorin Adriana Bosch)
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