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Berlin '36

 
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Status:
Veröffentlicht am 2009-09-10
Laufzeit:
100 Minuten
Sprachen (im Original):
Deutsch
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Olympia 1936. Die Amerikaner drohen mit Boykott, wenn deutsche Juden nicht an den Spielen teilnehmen dürfen. Als Alibi wird Gretel Bergmann erlaubt am Hochsprung teilzunehmen. Da Gretel aber auf keinen Fall gewinnen darf, installieren die Nazis eine arische "Konkurrentin" - um auf Nummer Sicher zu gehen, verkleiden sie einen jungen Mann als Frau. Entegegen der Pläne freunden sich die beiden an...

Berlin 1936. Es ist das Jahr, in dem die Olympischen Sommerspiele erstmals in Deutschland ausgetragen werden. Eine junge Frau, Marie, läuft durch ein Waldgebiet. Es ist kein einfaches Joggen, dem Marie nachgeht. Sie trainiert eisern, ausdauernd und ehrgeizig. Immer, wenn sie von ihrer strengen Mutter unbeobachtet auf dem heimischen Bauernhof ist, macht sie Liegestütze und bringt sich zusätzlich in Form. Ihre Mutter hat für diese Form von Ertüchtigung und Maries Sportbegeisterung kein Verständnis. Mehrfach treibt sie sie zur Arbeit auf dem Hof an, und wird auch handgreiflich.

Währenddessen macht sich der Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten Gedanken über das Abschneiden der deutschen Sportler bei den kommenden Olympischen Sommerspielen, die im August 1936 in Berlin ausgetragen werden sollen. Speziell der Frauenhochsprung macht ihm Sorgen: Die derzeit beste deutsche Hochspringerin Gretel Bergmann, Tochter einer Fabrikantenfamilie, ist Jüdin. Zwar ist sie auf Wunsch ihres Vaters nach Großbritannien ausgereist und hat dort gerade die Britische Meisterschaft gewonnen. Doch nun soll sie nach Deutschland zurückkehren und an den Spielen teilnehmen, denn die amerikanische Regierung droht mit Boykott, wenn jüdische Sportler von dem Wettbewerb ausgeschlossen würden. Für den Reichssportführer ist aber das Risiko, dass eine Jüdin den Titel im Hochsprung gewinnen könnte, untragbar. Gemeinsam mit seinem Adjutanten Karl Ritter von Halt ersinnt er einen perfiden Plan und beginnt die Suche nach möglichen Konkurrentinnen für Gretel Bergmann. Da der Druck der Amerikaner steigt, sorgt er zunächst dafür, dass sie zumindest ins Trainingslager darf.

In Deutschland angekommen, wird Gretel von ihrer Familie abgeholt, fühlt sich aber in ihrem Zuhause unwohl. Sie hat die Stimmung in Deutschland mitbekommen und weigert sich, für die Nazis zu springen. Der Vorsitzende des jüdischen Sportbunds, Löwenstein, bittet Gretel, gerade weil sie Jüdin ist, doch an den Olympischen Spielen teilzunehmen. So könne sie die Nazis stellvertretend für alle Juden schlagen und damit bloßstellen. Nach anfänglichen Bedenken willigt sie ein und fährt ins Trainingslager. Dort wird sie von dem Reichstrainer Hans Waldmann empfangen. Für ihn gibt es keine Unterschiede zwischen Juden und Deutschen. Bei ihm zählt nur sportliche Leistung. Im Trainingslager muss sich Gretel nun gegenüber ihren Mitstreiterinnen Lilly und Thea behaupten. Sie sind ihr sportlich unterlegen, lassen sie aber spüren, dass sie sie verachten, und versuchen sie lächerlich zu machen.

Mit den sehr guten Leistungen von Gretel konfrontiert, intensiviert von Tschammer und Osten seine Suche nach einer möglichen Konkurrentin und stößt auf Marie. Zwar berichtet ihm sein Adjutant, dass Marie sich zu einem delikaten Fall entwickeln könnte, doch sein Chef schiebt alle eventuellen Zweifel beiseite und schickt sie ebenfalls ins Trainingslager. Dort angekommen, muss sie mit Gretel ein Zimmer teilen. Zunächst herrscht zwischen den beiden Konkurrentinnen eine frostige Beziehung, doch im Laufe der Zeit freunden sich die Zimmerkameradinnen an.

Bei verschiedenen Trainingsläufen stellt sich nun heraus, dass alle vier Hochspringerinnen das gleiche Niveau erreicht haben und über 1,55 Meter springen. Doch nur drei von ihnen können sich für die Spiele qualifizieren. Trainer Waldmann lobt Gretel ausdrücklich für ihren Stil und bemängelt den von Marie.

Immer wieder fordert er das noch ausstehende Gesundheitszeugnis von Marie an, wird aber vertröstet. Eines Tages wird Waldmann entlassen. Der Vorwurf: Er sei nicht in der Lage, Sport und Politik zu verbinden. Der radikalere und politisch konforme Trainer Sigfrid Kulmbach ersetzt ihn. Er versucht Gretel durch Trainingsläufe zu schikanieren, setzt sie unter Druck und verweigert ihr das Sprungtraining. Dennoch schaffen Marie und Gretel bei einem erneuten Leistungstest als Einzige eine Höhe von 1,60 Meter. Einen weiteren Steigerungsversuch verhindert der Trainer.

Ein erneuter Zwischenfall bringt wieder Unruhe unter die Athleten: Gretel wird von den anderen Mädchen im Bad eingesperrt. Als sie versucht, sich zu befreien, entdeckt sie in einem der Duschräume Marie, die die Gelegenheit nutzt, ihre wahre Identität zu enthüllen. In Wirklichkeit ist sie ein Mann, der von den Nazis gezwungen wurde, sich als Frau auszugeben. Sie gesteht Gretel, dass ihre gewalttätige Mutter sie von Kindheit an gezwungen habe, Frauenkleider zu tragen, da sie eine Tochter bevorzugt hätte. Nun legt Marie ihre Hoffnung in das Versprechen der Nazis, als Mann leben zu können, wenn sie die Goldmedaille gewinnt.

Gretel ist entsetzt und beschließt, dem neuen Trainer diesen Betrug mitzuteilen, hält aber im letzten Moment inne. Kulmbach scheint zu ahnen, dass sich Marie gegenüber Gretel offenbart hat und stellt beide Frauen zur Rede. Er erklärt Gretel unmissverständlich, dass er keine „krankhaften Gerüchte möchte, die dem deutschen Sport schaden.“ Kurz darauf schickt er Gretel zu den Württembergischen Meisterschaften – sie solle Wettkampf Erfahrung sammeln.

Tatsächlich führt er jedoch etwas im Schilde, denn Gretel ist am Fuß verletzt und durch den Trainingsrückstand schlecht vorbereitet. In Stuttgart angekommen, muss sie sofort am Wettbewerb teilnehmen, ohne sich auf den Wettkampf einstellen zu können. Hinzu kommt, dass das Publikum sie unter lauten Buhrufen begrüßt. Diese Bedingungen zehren an Gretels Nerven, und tatsächlich reißt sie zweimal hintereinander die Höhe von 1,42 Meter. Doch auch ihr ehemaliger Trainer Hans Waldmann ist im Publikum, gibt ihr Tipps und feuert sie an. Letztendlich stellt Gretel den deutschen Rekord ein und wäre fast sogar Weltrekord gesprungen. Das erzürnt den Reichssportführer.

Nach ihrem Erfolg reist Gretel zu ihrer Familie und erfährt, dass ihr kleiner Bruder Walter sich für sie geprügelt hat. Mitschüler hatten schlecht über seine Schwester gesprochen. Inzwischen haben die Amerikaner beschlossen, die Spiele nicht zu boykottieren und nach Berlin zu reisen. Ein amerikanischer Reporter meldet sich bei Gretel und bittet sie um ein Interview. In dem Gespräch will sie die wirklichen Zustände in Deutschland schildern. Doch kurz bevor sie zu den Spielen fahren will, bekommt sie die offizielle Absage ihrer Olympiateilnahme. In dem Schreiben heißt es, dass ihre Leistungen nicht ausreichend sind. Zudem wird das Gerücht gestreut, dass sie eine Verletzung erlitten habe. Gretel ist schockiert und will dem Reporter ausführlich darüber berichten, wie sie schikaniert wird. Aus der Verabredung wird jedoch nichts. Später erfährt sie, dass der Mann einen Verkehrsunfall erlitten hat. Auf einmal taucht auch noch ihr Trainer Kulmbach auf, der erneuten Druck auf sie ausübt und andeutet, dass ihrer Familie etwas zustoßen könnte, wenn sie sich weiterhin den Anordnungen widersetzt. Schließlich beginnt der Hochsprungwettbewerb der Frauen – ohne Gretel Bergmann. Sie steht auf der Tribüne und schaut Marie zu, die es bis unter die letzten vier Springerinnen im Wettbewerb geschafft hat. Doch Marie hat bereits zwei Mal die Latte gerissen. Bevor sie Anlauf zum dritten und alles entscheidenden Versuch nimmt, tauschen beide noch einmal Blicke aus…

Copyright: X Verleih AG 2009

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