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Rezeption

 

Rezeption

The Apartment gilt als der erfolgreichste Film des Jahres 1960. Nachdem Billy Wilder im Jahr zuvor mit Manche mögen’s heiß bereits einen riesigen Erfolg gelandet hatte, engagierte er für The Apartment wiederum Jack Lemmon als Interpret der Hauptrolle, die er zuvor im Drehbuch zusammen mit Drehbuchautor und Produzent I.A.L. Diamond festgelegt hatte. Diamond und Wilder sollten insgesamt 25 Jahre lang zusammenarbeiten. The Apartment gewann bei der Oscarverleihung 1961 fünfmal: Wilder gewann als Bester Regisseur, mit Diamond für das Beste Drehbuch und für den Besten Film, Daniel Mandell für den Besten Schnitt und Alexandre Trauner für die Besten Bauten.

Die Komödie wurde durchaus auch als gesellschaftskritisch aufgefasst. Im Metzler Film Lexikon heißt es hierzu:

Wilders Resümee ist bitter: Entweder man arrangiert sich und hat beruflichen Erfolg oder man versucht seine Seele zu retten und riskiert damit die Stellung. Umsonst ist gar nichts im Leben und die Ehre schon gar nicht1.”

Schon der Beginn des Films bereitet den Zuschauer auf die Monotonie des Lebens vor: Baxter erklärt uns ein Leben wie eine Statistik. Tag ein, Tag aus, arbeitet er in einem riesigen Büro, aus deren Anonymität er nur flüchten kann, indem er Vorgesetzten den Schlüssel zu seinem Apartment übergibt. Der Junggeselle Baxter findet keinen Halt im Leben und sieht den Schlüssel zu seinem Glück in einer Beförderung. Somit gerät The Apartment zur “Kompromittierung des American Way of Life2

Die amerikanische Presse reagierte applaudierend auf das neueste Werk Billy Wilders und I.A.L. Diamonds. Die beiden seien genial sarkastisch und wüssten ein exzellentes Drehbuch perfekt umzusetzen3. Auch die Besetzung wurde einhellig gefeiert: Jack Lemmon brilliere an der Seite einer zierlichen Shirley MacLaine4.

Noch heute gilt der Film als gesellschaftskritische Komödie, die den Werteverfall einer Leistungsgesellschaft angreift. Baxters Arbeitgeber, die Versicherungsgesellschaft Consolidated, gaukelt eine Sicherheit des Lebens vor, die es so nicht gibt. Die Figuren erfahren keine Sicherheit, sie werden betrogen und belügen sich selbst.

Das Leben in New York als Tauschgeschäft: Gibt’s Du mir, geb ich Dir, alles hinter einer brüchigen Fassade von vorgetäuschter Moral und Sicherheit. Die Geschäftsmoral ist genauso doppelbödig wie die private. Nicht Sicherheit, Verachtung prägt die Beziehungen5.

Quelle

1 Michael Töterberg: Metzler Film Lexikon, Stuttgart: Metzler 1995.

2 Michael Töterberg: Metzler Film Lexikon, Stuttgart: Metzler 1995.

3 Artikel Screen: Busy Apartment vom 24. Januar 1960 in der New York Times (auf englisch)

4 Weitere aktuellere Review des Films (engl.)

5 Rezension des Films auf der Filmzentrale