Der junge Harold lebt missverstanden von seiner Umwelt in seiner eigenen Welt, die sich um inszenierte Suizid-Versuche und Beerdigungen dreht. Eines Tages lernt er die fast 80-jährige Maude und das Leben kennen. Die beiden verlieben sich ineinander.
Handlung
Ein seltsamer junger Mann
Der Film beginnt äußerst schockierend. Nach akribischer Vorbereitung erhängt sich ein junger Mann. Nur wenige Momente später betritt eine Frau den Raum und nimmt kaum Notiz von dem Jungen, vielmehr stellt sich heraus, dass der Junge ihr Sohn Harold (Bud Cort) ist und das solche Selbstmordinszenierungen zu seinem Standardrepertoire gehören.
Doch so abgebrüht ist die Mutter (Vivian Pickles) doch nicht. Ein weitere Suizid-Variante setzt ihr zu und in der nächsten Szene sehen wir Harold in einer Sitzung mit seinem Therapeuten, der im entlocken kann, was ihm Spaß macht. Der merkwürdige junge Mann nennt Beerdigungen.
Auf einer ebensolcher Zeremonien entdeckt er auch erstmals eine alte Frau, die wie er das Geschehen beobachtet. Zurück zu Hause echauffiert sich seine Mutter über sein neues Auto – einen Leichenwagen. Sie schickt ihn zu seinem Onkel Victor (Charles Tyner), einem Kriegsveteranen mit einem Arm, der Harold für die Armee begeistern will. Erfolglos – er antwortet mit einer neuen Selbstmordvariante. Die Mutter hat derweil vor, ihren eigenartigen Sohn per Heiratsagentur zu verheiraten…
Harold trifft Maude
Kurz darauf trifft er die alte Frau vom Friedhof in einer Kirche wieder. Die beiden kommen ins Gespräch und sie stellt sich ihm als Maude (Ruth Gordon) vor. Sie überrascht ihn mit der Aussage, dass sie gute Freunde werden würden, ehe sie mit einem geklauten Auto davonrauscht. Es soll nicht die letzte Begegnung der Beiden bleiben.
Während seine Mutter und sein Psychiater versuchen Harold in ihre Welt einzugliedern, reagiert er darauf auf seine Art: mit immer neuen “Exzentrischen Momenten” – wie sie seine Mutter gegenüber einer weiteren Heiratsanwärterin nennt und damit seine Affinität zum Tod meint. Interesse entwickelt Harold aber an der gänzlich unkonventionellen fast 80-jährigen Maude, die ihn zu mögen scheint und ihn an den Erfahrungen ihres Lebens teilhaben lässt.
Das ungleiche Paar lernt sich immer näher kennen und erlebt gemeinsam eine Reihe kleiner Abenteuer. Maude erfährt sogar, wie es zur Harolds Leidenschaft für den Tod kommt. In der Schule sprengte er im Chemie-Unterricht versehentlich das Labor in die Luft, er rannte nach Hause und erlebte die Reaktion der Mutter auf seinen vermeintlichen Tod mit. Doch selbst in diesem Moment empfand er das Verhalten seiner Mutter als affektiert. Dennoch genoß er den Moment ihrer vollkommenen Aufmerksamkeit.
Weil ein weiterer Heiratsversuch durch seine Mutter scheitert, ist sie überzeugt, dass nur noch die Armee etwas aus ihrem Jungen machen kann. Doch selbst die Erzählungen seines offensichtlich traumatisierten Onkels überzeugen Harold nicht – vielmehr macht er sich gemeinsam mit Maude auf seine perfide Art über ihn lustig.
Die dritte und letzte Chance
Seine Mutter versucht unentwegt ihren Sohn unter die Haube zu bringen. Sie lädt die Schauspielerin Sunshine (Ellen Geer) als mittlerweile dritte Kandidatin ein, in der Hoffnung Harold würde sich in sie verlieben. Dabei betont sie, dass es nun wirklich seine letzte Chance wäre. Um auch sie schnell los zu werden, inszeniert er wieder einmal seinen Freitod. Diesmal mit einem Harakiri-Messer. Doch Sunshine erkennt darin die Inszenierung eines Theaterstücks und tötet sich versehentlich selbst.
Harold ist davon aber herzlich unbeeindruckt. Er liebt Maude und gesteht es ihr mit einem Ring. Die beiden schlafen miteinander und Harold wirkt zum ersten mal wirklich glücklich. Kurz darauf erzählt er seiner Mutter von Maude und erklärt sie heiraten zu wollen. Natürlich will sie ihn davon abbringen und versucht ihn mit Hilfe des Onkels und eines Priesters (Eric Christmas) von seinem Vorhaben abzubringen.
Doch das ist gar nicht nötig. Nachdem er sie an ihrem 80. Geburtstag um ihre Hand bittet, erzählt sie ihm, dass sie ihrem Leben an diesem Tag ein Ende bereiten wird. Sie hat Tabletten geschluckt, die sie innerhalb der nächsten Stunden sterben lassen werden. Harold bringt sie ins Krankenhaus und versucht sie zu retten. Erfolglos. Als er von ihrem Tod erfährt rast er wie von Sinnen auf eine Klippe zu, die sein Auto auch herunterstürzt. Doch er hat nur ein letztes Mal (?) einen weiteren Selbstmord inszeniert und bleibt lebend und singend zurück.
Weiterführende Informationen
- Wissenswertes über die Produktion.
Weitere Informationen im Internet
- Die Kritik Harold und Maude auf Filmszene.de
- Eine ausführliche Novellen-Fassung des Films und das Skript auf Geocities.com (engl.)
- Der Trailer zum Film bei Videodetective.com (engl.)
- Die inoffizielle Harold and Maude-Homepage (engl.)