Einfältiges Fantasy-Surrogat von filmischer Inkompetenz: Ein Kraftprotz metzelt alles nieder und tötet am Ende seinen einstigen Retter, der ihm eigentlich nach dem Leben trachtet. Miles O'Keeffe spielt den Ator auch in der Fortsetzung.
Inhalt:
In unbestimmter Zeit wird Ator (Miles O'Keeffe) geboren. Seine Geburt, bei der seine Mutter stirbt, wird von Vorzeichen begleitet, welche darauf hindeuten, dass er eines Tages den grausamen Spinnenkult des Großen Geistes vernichten wird. Dieser Vorzeichen wegen lässt Hohepriester Dakkar (Alejandro Barrera) alle in jener Nacht geborenen Kinder töten. Aber der Krieger Griba (Edmund Purdom) bringt Ator zu Pflegeeltern.
Jahre später wird Ator von seinen Pflegeeltern eröffnet, dass er nicht ihr leiblicher Sohn ist, als er den Wunsch äußert, seine Schwester Sunya (Ritza Brown) zu heiraten. Zur gleichen Zeit entführen Dakkars Ritter Sunya. Griba eröffnet Ator seine Bestimmung, Dakkar zu töten.
Ator zieht los, wird jedoch von einem Stamm von Amazonenkriegerinnen gefangen genommen. Sie wünschen, dass er mit der auserwählten Kriegerin Roon (Sabrina Siani) ihre nächste Königin zeuge und sich danach opfern lassen möge. Dazu kommt es jedoch nicht, da Roon Ator nach dem Sex zur Flucht verhilft. Auf ihrem Weg zum Spinnennetzt muss Roon Ator vor den Verführungskünsten der Hexe Indun (Laura Gemser) bewahren.
Bei anschließenden Kämpfen findet die zuvor erfolgreich von Ator geschwängerte Roon den Tod; Ator streckt Dakkar nieder und will gerade Sunya aus dem Netz der riesigen Spinne befreien, als Griba auftaucht.
Er will Ator daran hindern, der Prophezeiung gemäß den Kult der Spinne völlig zu vernichten, denn er war selbst einmal der Hohepriester der Spinne und wurde von Dakkar verdrängt. Er hat Ator nur gerettet, um ihn im Kampf gegen Dakkar einzusetzen. Ator ist erbost und stößt Griba ins Netz, wo er der nahenden Spinne ausgeliefert ist. Nachdem er Sunya befreit hat, tötet Ator die Spinne und löscht so den Kult aus.
Bedeutung:
“Ator – Herr des Feuers” ist einer der ersten Versuche, mit extrem geringem finanziellen und filmtechnischen Aufwand das generelle Konzept von “Conan, der Barbar” zu kopieren. Allerdings ist das Ergebnis selbst objektiv betrachtet peinlich, da die Billigkeit des Films allgegenwärtig und augenfällig ist. So wurde auf Kulissen weitgehend verzichtet; bevorzugte Drehorte waren normale italienische Wälder und einige teilweise grasbewachsene Ruinen der römischen Antike. Dakkars gefürchtete Schwarze Ritter haben nie eine größere Truppenstärke als 14 Mann. Die Große Spinne wurde nur in Teilen gebaut, so dass von ihr nie mehr zu sehen ist als die planlos nach allen Seiten wedelnden haarigen Beine sowie ein Teil des Körpers, der jedoch keine Ähnlichkeit mit einer Spinne hat, sondern schlicht wie ein gewölbter schwarzer Teppichboden wirkt. Im Ganzen hat “Ator – Herr des Feuers” unter Cineasten den Ruf, Zeugnis völliger filmischer Inkompetenz aller Beteiligten zu sein. Doch gerade weil dieser Film auf allen Ebenen misslungen ist, hat er unter Filmkennern einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.
Trivia:
Joe D’Amato gab für das italienische Fanzine Nocturno folgende Beschreibung seiner Zusammenarbeit mit Miles O’Keeffe: „Als Darsteller war er schon hundsmiserabel, ein schöner athletischer Körperbau, das stelle ich nicht in Zweifel, aber was den Vortrag betraf, hätte er Beruf wechseln müssen. Bei Gott, ein Goldjunge unter vielen Aspekten und zwischen den Lenden ein echtes Prachtstück, aber nicht einmal ungezwungen in den Actionszenen, wo er viel von Waffenmeister Franco Ukmar unterstützt wurde, der eine unglaubliche Arbeit an ihm getan hat. Im übrigen war er durch seinen Hintergrund als Bodybuilder sehr ungelenk und kam wie ein Gelähmter daher.“
Artikel bearbeiten