In La notte di San Lorenzo von den Brüdern Taviani schleichen sich im Sommer 1944 die Bewohner aus ihrem Dorf in der Toskana, um den US-amerikanischen Befreiern entgegenzueilen. Die Zurückbleibenden suchen in der Kirche des Dorfes Schutz und fallen einem Vergeltungsschlag der Deutschen zum Opfer.
La notte di San Lorenzo von Paolo und Vittorio Taviani ist ist ein Friedensfilm von elementarer Sinnlichkeit und Wucht. Heimlich schleicht sich im Sommer 1944 mitten im italienischen Widerstandkampf eine Gruppe Menschen aus ihrem Heimatdorf San Martino in der Toskana, um zu den US-amerikanischen Befreiern zu gelangen. Geleitet wird die Gruppe von Galvano (Omero Antonutti). San Martino befindet sich schon unter deutscher Herrschaft. Die im Dorf Zurückbleibenden befolgen die Anweisung der Deutschen in der Kirche Schutz zu suchen, aber es ist eine Falle. Sie alle fallem einem Vergeltungsschlag der Deutschen zum Opfer. Die Flüchtlinge durchleben unterwegs in der toskanischen Landschaft alle Stadien der Hoffnung und der Verzweiflung. Sie schließen sich Partisanen an und sehen sich in einer legendär gewordenen Sequenz mit italienischen Faschisten konfrontiert. Durch märchenhaft-mythische Überhöhungen und melodramatischen Zuspitzungen erschaffen die Tavianis viel mehr ein Märchen mit universeller Aussagekraft als einen Historienfilm. Der Titel des Films, La Notte di San Lorenzo, bezieht sich auf den Gedenktag des Heiligen Laurentius, eines spanischen Märtyrers, jedes Jahr am 10. August. Das ist eine Zeit, in der man besonders viele Sternschnuppen sieht, da immer um den 10. August herum die Erde den Meteoritengürtel der Perseiden durchquert. Im Volksmund heißen die August-Sternschnuppen „Laurentiustränen“.
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