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Der Polizeistaatsbesuch – Beobachtungen unter deutschen Gastgebern

 
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Status:
Veröffentlicht am 1967-07-26
Laufzeit:
44 Minuten
Sprachen (im Original):
Deutsch
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    Der Polizeistaatsbesuch
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Der Polizeistaatsbesuch – Beobachtungen unter deutschen Gastgebern ist ein deutscher Dokumentarfilm über den Schah-Besuch 1967 in der Bundesrepublik Deutschland, der im selben Jahre gedreht wurde. Der Staatsbesuch des iranischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi und seiner Gattin Farah Diba führte am 2. Juni 1967 in West-Berlin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten.

Der Schweizer Dokumentarfilmer Roman Brodmann wirft zunächst einen leicht ironischen Blick auf die Vorbereitungen für den Staatsbesuch. In Rothenburg ob der Tauber bereitet sich ein Hotel für den hohen Besuch vor. Tänze werden eingeübt, der begabteste Schauspieler vor Ort trainiert eine Rede, verkleidet in eine Ritterrüstung. Die Sicherheitsvorkehrungen sind extrem. Eine Flotte von Polizeimotorrädern übt mit dem einzigen Mercedes-Benz 600 Pullmann vor Ort die Anreise des Schahs.

Dann landet der Schah mit seiner Frau Farah Diba am Köln-Bonner Flughafen und wird von Bundespräsident Heinrich Lübke, Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und Außenminister Willy Brandt, sowie einer Ehrenformation des Wachbataillons der Bundeswehr empfangen. Am Abend gibt Heinrich Lübke einen Galaempfang für die persischen Gäste in der Villa Hammerschmidt. Ehrengäste aus den besten Kreisen Westdeutschlands reisen voller Stolz an und sonnen sich im Glanz des Schahpaares. Pahlavi erscheint in weißer Galauniform.

An den nächsten Tagen besuchen die Staatsgäste ein Stahlwerk und die Bayerische Staatsoper in München. Die Autobahn ist für die Anreise gesperrt, während sich auf der Gegenfahrbahn die Autos stauen. Eine Geisterfahrt durch Deutschland. Höhepunkt der Reise soll ein Besuch West-Berlins werden. Dort bereiteten sich die Studenten in der Freien Universität zu Protesten gegen den Besuch vor. Bahman Nirumand berichtet im Audimax unter großem Applaus über die Zustände in seinem Heimatland.

Am 2. Juni versammeln sich Studenten und Neugierige vor dem Schöneberger Rathaus. Bevor der Schah vorfährt, kommt ein Reisebus mit den so genannten Jubelpersern an. Als der Schah dann kommt, entwickelt sich ein lautstarker Kampf zwischen protestierenden Studenten und jubelnden Persern. Als der Schah ins Rathaus verschwindet, greifen die Perser die Studenten mit Totschlägern und Holzlatten an. Die Polizei hält sich zunächst abseits. Als schließlich die berittene Polizei auftritt, findet das zunächst den Beifall der Studenten, man erkennt aber schnell, dass die Polizei nur gegen Studenten vorgeht. Die Perser können unbehelligt zu einer Stadtrundfahrt in Busse einsteigen.

Am Abend des 2. Juni gehen die Proteste vor der Deutschen Oper weiter. Während der Schah in der Oper sitzt, greifen massive Polizeikräfte die Studenten an. Die so genannte Leberwursttaktik des Polizeipräsidenten Duensing kommt zum Tragen. Plötzlich fällt ein Schuss. Der Student Benno Ohnesorg liegt tödlich verletzt in einem Hinterhof in der Krummen Straße (Charlottenburg) am Boden. Eine junge Passantin beugt sich über ihn und wird von einem Polizisten beschimpft. Die Proteste gehen anschließend am Kurfürstendamm weiter. Eine weitere Studentin wird verletzt und von einem Krankenwagen abtransportiert.

Am nächsten Tag fährt der Schah am letzten Tag seiner Reise durch Deutschland nach Lübeck weiter. Er hört dort ein Orgelkonzert und wird vom Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins Helmut Lemke verabschiedet. Lemke vergleicht die jüngere Geschichte der beiden Ländern, Iran und Deutschland und kommt zu dem Schluss, dass beide Länder in ihren Bestrebungen einen modernen Staat zu bilden sich sehr ähnlich seien.

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