18971944
 

Kurt Gerron

Akteur, Regie, Drehbuch

Filme:
9
Serien:
0 seit 1927
Geschlecht:
männlich
Geburtstag:
1897-05-11
Geburtsort:
Berlin, Germany
Todestag:
1944-10-28 (mit 47 Jahren)
Sterbeort:
Auschwitz-Birkenau Concentration Camp, Oswiecim, Malopolskie, Poland
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auch bekannt als

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    Kurt Gerson
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Biografie

Kurt Gerron wurde am 11. Mai 1897 in Berlin geboren.

Kurt Gerron war durch die Uraufführung von Bert Brechts und Kurt Weills Sensationserfolg „Die Dreigroschenoper” (1928) berühmt geworden. Er spielte den Moritatensänger, der „Die Moritat von Mackie Messer” sang, sowie die Rolle des Polizeichefs Tiger Brown. Einen großen Erfolg seiner Karriere stellte Josef von Sternberg Film Der blaue Engel dar, in dem er die Rolle des Magiers Kiesert verkörpert.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh Gerron zusammen mit seiner Frau und seinen Eltern nach Paris, von da über Österreich und Italien nach Amsterdam. Nach der Besetzung der Niederlande spielte Gerron noch eine Weile an der “Schouwburg”, die nun “Joodsche Schouwburg” hieß, bis das gesamte Ensemble in das KZ Theresienstadt deportiert wurde.

1941 fallen er und seine Familie der Gestapo in die Hände. Sie werden in das holländische Durchgangslager „Westernbork”, später ebenfalls nach Theresienstadt deportiert.

Gerrons Freund Peter Lorre hatte noch versucht, ihn nach Hollywood zu holen. Doch Gerron lehnte ab, wohl, weil für ihn die deutsche Sprache zum Arbeiten notwendiges Handwerkzeug war. Er hoffte wohl auch auf den Umschwung in Deutschland, wie viele der in die Niederlande emigrierten Juden.

In Theresienstadt erkennt ein SS-Mann Gerron, der in einem Nazi-Propagandastreifen in Ausschnitten aus seinen Filmrollen als Prototyp des “minderwertigen Juden” vorgeführt worden war. Voller Empathie schlägt der Soldat den ihm arglos Entgegentretenden Gerron brutal zusammen. Der Schauspieler erholt sich bald wieder und spielt zunächst für das Ghetto-Kabarett von Theresienstadt. Dieses ist, wie auch andere Einrichtungen geschaffen worden, um den erwarteten Besuchern vom Roten Kreuz ein “Musterlager” vorzeigen zu können und die Weltöffentlichkeit über die wahre Situation der Juden hinwegzutäuschen. Als dieses perfide Schauspiel über die Bühne gebracht wurde, wird Gerron gezwungen, an der Inszenierung des Filmes Theresienstadt mitzuwirken. Dieser kommt aber während des Krieges nicht mehr zur Ausstrahlung und wird später unter dem Titel Der Führer schenkt den Juden eine Stadt berüchtigt.

Einige Überlebende kreideten Gerron seine Mitwirkung an diesem Machwerk an, andere, vor allem solche, die er durch Besetzung für den Film vor der Deportation nach Auschwitz zu retten suchte, zeigten Verständnis für seine Kollaboration. Gerron selbst schien geglaubt zu haben, dass ihn die Mitwirkung an dem Film vor der Vernichtung durch die Nazis bewahren könne. Er wird jedoch noch vor Abschluss der Dreharbeiten nach Auschwitz deportiert, wo er bereits am Tage seines Eintreffens, am 15. November 1944 ermordet wird.

Quellen

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Zusammenarbeit