Bekanntester Film des französischen Regisseurs Jacques Demy, der komplett gesungen statt gesprochen ist. Er gewann die Goldene Palme in Cannes, erhielt mehrere Oscar-Nominierungen und bedeutete den Durchbruch für Catherine Deneuve.
Handlung
Die Alleinerziehende Madame Emery (Anne Vernon) und ihre Tochter Geneviève (Catherine Deneuve) haben eine Regenschirm-Boutique in Cherbourg, Frankreich. Geneviève führt eine Beziehung mit dem Automechaniker Guy (Nino Castelnuovo), den sie gerne heiraten würde. Als dieser in den Algerienkrieg ziehen muss, bricht für Geneviève eine Welt zusammen.
Ihre Mutter ist froh über diese Trennung, da sie beide als zu jung für eine Ehe empfindet und fühlt sich bestätigt, als zunächst keine Nachricht aus Algerien eintrifft.
Kurze Zeit bemerkt das junge Mädchen, dass sie schwanger ist. Auf Drängen ihrer Mutter lässt sie sich auf das Werben des reichen Juwelenhändlers Roland Cassard (Marc Michel) ein. Dieser macht ihr einen Heiratsantrag und ist sogar bereit das Kind als das seinige anzuerkennen.
Für Geneviève erhöht sich der Entscheidungsdruck zunehemend, da sie weiß, dass Cassard ihrer Mutter mit Geld für die Boutique unterstütz hat. Da sie immer noch keine Nachricht von Guy hat, heiratet sie schließlich Cassard. Eines Tages bekommt sie ein Lebeszeichen von Guy…
Bewertungen
Auch wenn die Musik ihre Wirkung tut und die Gefühle der Figuren leitet und wiedergibt, wirkt sie nie zu sentimental. Das traurige Gefühl des Unvermeidlichen, das Die Regenschirme von Cherbourg durchzieht, ist zumindest zum Teil verantwortlich für seine immense Anziehungskraft.1
Auszeichnungen
- 1963: Prix Louis-Delluc
- 1964: Festival de Cannes (Palme d'or)
- 1965: Prix Méliès für den besten Film von den Filmkritikern verliehen
Wissenswertes
- Der Film ist eine deutsch-französische Coproduktion. Der damalige deutsche Kanzler Adenauer war angeblich dermaßen begeistert von dem Film, dass eine auf Deutsch gesungene Fassung mit dem Namen Die Regenschirme von Cuxhaven angefertigt wurde, in der die Schauspieler statt Guy Helmut, statt Geneviève Roswitha und statt Madeleine Gudrun genannt wurden. Diese nette “Anekdote” findet sich allerdings nur in einem Artikel der französischen Wikipedia (sie darf also angezweifelt werden, zumal die Namen Helmut, Roswitha und Gudrun ja wirklich scheußlich sind.)
Weiterführende Informationen
- Information zu Regisseur Jacques Demy
- Informationen zum Musikfilm
Weitere Informationen im Internet
Quellen
- Schneider. 1001 Filme. Zürich: Edition Olms, 2004. S. 431
- Les Parapluies de Cherbourg bei der Wikipedia (frz.)
1 Schneider. 1001 Filme. Zürich: Edition Olms, 2004. S. 431
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