Japanischer Animationskurzfilm, der nach der Katastrophe von Fukushima entstanden ist und japanischen Kindern erklären soll, wie es zum Gau kam.
Nuclear-Boy ist ein kleines Comic-Atomkraftwerk, das im Jahr 2011 Kindern in Japan erklärte, die Havarie des Kernkraftwerks in Fukushima sei nur ein winziger Störfall, ein kleiner stinkender Haufen, und die großen Brüder Harrisburg und Tschernobyl seien ja viel schlimmer. Eine ordentliche Windel – schwupp – schon ist alles wieder gut verpackt. Eine spezielle Variante der Beruhigungsrhetorik – aber auch hierzulande übten sich Lobbyisten nach Reaktorkatastrophen immer wieder im Sound der Beschwichtigung. Die Klangwelt der Atomunfälle ist eine andere: Sirenengeheul, gespenstische Stille, zögerlich vorgetragene Schadensmeldungen, hektisch rennende Uniformierte, Befehle und Flüche. „Nuclear-Boy“ ist ein Remix verstrahlter Medienlandschaften und radioaktiver Klangwolken zwischen Aktionismus und Fassungslosigkeit. Originalaufnahmen aus internationalen Atom-Ruinen treffen auf den medialen Soundtrack zum GAU.
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