Französischer Kassenschlager aus dem Jahre 2008, in dem ein Postbeamter nach Nordfrankreich strafversetzt wird, wobei mit den Vorurteilen der Südfranzosen gegenüber den Nordfranzosen gespielt wird. Schon wenige Wochen nach Kinostart hatten 20 Mio. Franzosen den Film im Kino gesehen, womit er der erfolgreichste französische Film aller Zeiten wurde.
Handlung
Seiner Frau Julie (Zoé Félix) zuliebe versucht der Postbeamte Philippe (Kad Merad) alles, um aus der Provence in den Süden versetzt zu werden. Aber die Stellen dort sind heiß begehrt. Philippe gibt sich zuletzt als behindert aus, aber sein Schwindel fliegt auf und er wird in den hohen Norden strafversetzt. Da es im Norden unzumutbar sein soll – es wird ein seltsamer Dialekt gesprochen, es ist bitterkalt und die Menschen sind Barbaren – lässt Philippe Frau und Sohn zurück und fährt alleine.
In Bergues angekommen merkt Phillippe schnell, dass alles nur Vorurteile sind. Die Menschen des kleinen Ortes sind warmherzig, schnell freundet er sich mit ihnen an und lernt sogar deren Dialekt, das Sch’ti. Philippes bester Freund wird der Postbote Antoine (Dany Boon). Der war mal mit seiner Kollegin Annabelle (Anne Marivin) liiert, hatte sich aber dann wegen seiner dominanten Mutter (Line Renaud) von ihr getrennt.
Philippe spricht ihm zu, seiner Mutter endlich reinen Wein einzuschenken. Aber selbst ist er auch nicht mutiger. Wenn er an den Wochenenden zu seiner Frau zurück fährt, spielt er ihr den Leidenden vor, um den sie sich fürsorglich kümmert. Nie lief seine Ehe so gut wie jetzt. Bis sich Julie entschließt aus Liebe zu ihm in den Norden zu ziehen und sein Elend Mitzutragen. Philip beichtet seinen Kollegen, welches Bild er von ihnen gemalt hat. Als Julie ankommt, spielen die Ortsbewohner ihr eine unzivilisierte Horde vor. Zufällig kommt Julie hinter den Betrug und reist enttäuscht ab.
Antoine findet endlich den Mut, seiner Mutter die Stirn zu bieten und Annabelles Hand anzuhalten und Philippe bittet seine Frau um Verzeihung. Versöhnt leben sie im Norden zusammen. Als Philippes in den Süden versetzt wird, freut er sich gar nicht mehr darüber, der Abschied vom Norden fällt allen schwer.
Quelle: Presseheft
Der Erfolg des Films
1966, im Jahr der Nouvelle Vague, schaffte Gérard Oury die Kriegsklamotte Die große Sause, die über 17 Mio. Franzosen in die Kinosäle lockte. Erst 2008 übertraf wieder eine Komödie diese Rekordzahlen: Bienvenue chez les ch'tis lockte bis zum 8. April 2008 mehr als 20 Mio. Franzosen vor die Leinwand.1
Am 30. Oktober 2008 startete die deutsch synchronisierte Version mit der Stimme von Christoph Maria Herbst.
Zehn Jahre später kam ein weiterer Teil, Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen, in dem Kad Merad allerdings nicht mehr mitspielte.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen im Internet
- Artikel über den Erfolg des Films auf agora.fr (frz.)
- Videoausschnitt (frz.)
- Lexikon des Nordfranzösischen in einem Forum – mit Videoausschnitten, ins Deutsche übersetzt
- Bienvenue chez les ch'tis in der Wikipedia (frz.)
Quellen
1 Artikel über die Zuschauerzahlen (frz.)
- Bienvenue chez les Ch'tis près de 9 millions d'entrées, Artikel über die Zuschauerzahlen des Films