Der komplizierte Polit-Thriller behandelt das global verstrickte Geschäft um den Ölhandel. Ein CIA-Agent, ein junger mittelloser Pakistani, ein Energieexperte und ein arabischer Emir: ihr aller Leben ist mit dem schwarzen Gold verbunden. Aus ihren Perspektiven heraus wird die Handlung erzählt.
Der Titel Syriana bezeichnet einen Think-Tank-Begriff, der ein nach westlichen Interessen neu geordnetes Territorium im Nahen Osten meint. Vier Episoden um das Geschäft mit dem Öl sind in diesem kunstvollen Politthriller miteinander verflochten. Ausgehend von einem reichen arabischen Ölförderland, das vor einem Regierungswechsel steht, entfalten sich die Handlungsstränge.
Handlung
Das Geschäft mit dem Öl
In einem reichen Ölstaat versucht der junge Pakistani Wasim (Mazhar Munir) mit seinem Vater Saleem Ahmed Khan (Shahid Ahmed) sein Glück. Bisher fanden sie dies bei der Firma Connex, die aber nach einer Fusion alle eingewanderten Arbeiter entlässt. Ohne Papiere ist die Suche nach neuer Arbeit allerdings nicht einfach, die beiden müssen sich der Schikane der Einwanderungsbehörde aussetzen. Der junge Mann lernt mit der Zeit arabisch und gesinnt sich in den Kreis einiger Fundamentalisten.
Bob Barnes (George Clooney), ein CIA-Agent, hat bei seiner letzten Aufgabe im Iran zwei seiner Kollegen verloren. Außerdem wurde dort von einem mysteriösen Ägypter eine Rakete entwendet. Doch anstatt dies aufklären zu lassen, beauftragt ihn die CIA den reformwilligen Prinzen Nasir (Alexander Siddig) im Libanon zu ermorden. Dieser möchte die Abhängigheit seines Landes von den USA beenden und soziale Reformen einleiten. Das Attentat auf Prinz Nasir scheitert; Bob wird von Kidnappern verschleppt und von einem Mann namens Mussawi (Mark Strong), der wahrscheinlich aus der Hisbollah stammt, gefoltert.
In den USA stehen zwei wichtige Firmen vor einer Fusion. Die Connex, die bisher die Erdgas-Bohrrechte im mittleren Osten innehatte (die Prinz Nasir bei Machtübernahme aber den Chinesen zusprechen will), möchte mit der kleinen Ölfirma Killen unter der Leitung von Jimmy Pope (Chris Cooper) fusionieren, da diese die Bohrrechte für die begehrten Ölfelder in Kasachstan ergattert hat. Vor dem Zusammenschluss der beiden Firmen soll der aparte Anwalt Bennett Holiday (Jeffrey Wright) die Rechtmäßigkeit der Fusion, besonders in Betracht möglicher Korruptionsvorwürfe, prüfen. Der Boss der Anwaltskanzlei wiederum, Dean Whiting (Christopher Plummer), zieht im Hintergrund die Fäden, um die Übertragung der Erdgas-Bohrrechte an die Chinesen zu verhindern.
Der Energieexperte Bryan Woodman (Matt Damon) verbringt währenddessen mit seiner Frau Julie (Amanda Peet) und den beiden Söhnen ein paar Tage in einem Hotelkomplex des Emirs in Marbella, Spanien. Dabei lernt er dessen Sohn Prinz Nasir kennen und wird, nachdem sein sechsjähriger Sohn durch einen Stromschlag in einem Pool ums Leben gekommen ist, als dessen neuer Wirtschaftsberater engagiert. Prinz Nasir möchte als neuer Emir die Rechte der Frauen stärken und den Profit aus dem Ölgeschäft für sein Land nutzen. Dies missfällt den USA, die Prinz Nasir daraufhin als Terrorist einstufen und durch die CIA ermorden lassen wollen.
Konsequenzen
Nachdem jedoch das Attentat durch Bob Barnes gescheitert ist, versuchen die USA eine Drohne auf die Autokolonne, in der sich Prinz Nasir mit seiner Familie und Bryan Woodman befindet, abzuschießen. Barnes, der mittlerweile hinter die Verschwörung gekommen ist und nicht mehr als Marionette der CIA ausgenutzt werden will, versucht erfolglos den Anschlag zu verhindern, doch die Rakete findet ihr Ziel und tötet Prinz Nasir samt seiner Familie. Woodman überlebt zufällig, da er kurz zuvor den Wagen gewechselt hat.
Der junge Pakistani wurde in der Zwischenzeit zum Märtyrer ernannt. Mit seinem Freund fährt er auf einem Boot auf einen Öltanker zu und lässt dort die zuvor Bob Barnes entwendete Rakete explodieren.
Weiterführende Informationen
- Mehr über Produktion und Dreharbeiten
- Die Rezeption des Films
Weiterführende Informationen im Internet
- Artikel über die Ölwirtschaft Die schwarze Droge auf Fluter.de (Magazin der Bundeszentrale für Politische Bildung)
- Interview mit George Clooney über Syriana
- Interview mit Robert Baer Ich möchte nicht in Bushs Haut stecken über die Tätigkeiten der CIA im Nahen Osten und über den 11. September
Quellen
- Syriana auf the-Numbers.com
- Syriana – Kritik auf Berlinale.de