Verfilmung des gleichnamigen semiautobiographischen Romans des US-amerikanischen Schriftstellers Jonathan Safran Foer, in dem sich ein junger jüdischer Amerikaner auf eine Reise in die Vergangenheit begibt.
Handlung
Jonathan Safran Foer
Jonathan (Elijah Wood), ein etwas seltsamer junger Amerikaner, hat eine Leidenschaft: Er sammelt alles, was ihm bezüglich seiner aus der Ukraine stammenden Familie wichtig erscheint. Als seine Großmutter (Jana Hrabetova) ihm ein Foto seines verstorbenen Großvaters Safran (Stephen Samudovsky) gibt, auf dem er mit einem unbekannten Mädchen zu sehen ist und auf dessen Rückseite „Trachimbrod 1940“ vermerkt ist, beschließt Jonathan, sich auf eine Reise zu den Wurzeln seiner Familie in die Ukraine zu begeben und das Mädchen von damals ausfindig zu machen.
Ankunft in der Ukraine
Um seine Reise bestens geplant zu haben, bucht Jonathan den Service der Tourismusfirma “Jewish Heritage Tours”, ohne zu erahnen, was ihm damit bevorsteht. Am Bahnhof wird er von Alex (Eugene Hutz) abgeholt, einem jungen selbstbewussten Ukrainer, der sich stark für amerikanische Popkultur interessiert. Der Fahrer ist Alex' Großvater (Boris Leskin), der sich für blind hält und daher stets seine Blindenhündin Sammy Davis Jr. Jr. bei sich haben muss. Leider leidet Jonathan an einer Hundephobie… Zudem macht die Sprachbarriere die anfängliche Kommunikation umso schwerer. Alex ist zwar als Dolmetscher engagiert, weiß sich teilweise aber nur sehr dürftig in Englisch ausdrücken. Aus dem Munde des Großvaters hingegen ertönen nur ruppige und judenfeindliche Ausdrücke.
Zu dritt wollen die Männer Trachimbrod finden, wo Jonathan das Mädchen auf dem Bild mit seinem Großvater vermutet. Unterwegs erleben sie einige unerhörte Dinge, wie beispielsweise Jonathans verzweifelten Versuch, seine vegetarischen Essgewohnheiten in die ukrainische Praxis umzusetzen. Langsam freunden sie sich aber auch an. Und je länger die Reise dauert, desto mehr versinkt Alex' scheinbar antisemitischer Großvater in sich.
Trachimbrod
Schließlich erreichen die drei einen Ort voller Sonnenblumen, an dem Alex' Großvater Trachimbrod vermutet. In einem einsamen Haus inmitten ses Feldes wohnt eine alte Frau, die vorgibt, Trachimbrod und Jonathans Grovater Safran zu kennen. Auch sie sammelt mit Leidenschaft: Ihr Haus ist voller Kisten mit Erinnerungsstücken. Die alte Dame führt die drei Männer an den Fluss Trachimbrod, an dem 1941 ein Massenmord stattgefunden hat. Sie berichtet, wie Jonathans Großvater in die USA auswanderte, um für seine zukünftige Frau Augustine (Tereza Veselkova) und das noch ungeborene Kind eine bessere Zukunft zu finden. Augustine wurde allerdings Opfer der Nazis: Bei einer Massenermordung wurden fast alle Bewohner des jiddischen Shtetels ausgelöscht.
Die drei bedanken sich bei der alten Frau und machen sich auf den Heimweg. Alex, der sich immer größere Sorgen um seinen stillen Großvater macht, muss am Morgen im Hotel einen grausigen Fund machen: Sein Großvater hat sich das Leben genommen. Es wird Alex klar, dass dieser durch die Reise zu seinen eigenen, jüdischen, Wurzeln zurückgefunden hat und nun seinen Frieden mit sich schließen wollte. Die Verschlossenheit des Großvaters lässt sich auf seine eigene jüdische Vergangenheit zurückführen, die er seit dem Tag, an dem er fast durch ein deutsches Gewehr gestorben wäre, abgelegt und verdrängt hatte.
Jonathan kehrt daraufhin in die Vereinigten Staaten zurück, während sich Alex fortan zu seinen jüdischen Wurzeln bekennt und Schriftsteller wird. In briefartigen Szenen notiert er die gemeinsame Reise der drei Männer, die ihr Leben tief verändert hat.
Wissenswertes
- Alles ist erleuchtet markiert das Debüt des Schauspielers Eugene Hutz, der besser als Sänger der Gypsy Punk Rock Band Gogol Bordello bekannt ist.
- Weitere Musikgruppen, die zum Soundtrack beitragen, sind Leningrad oder DeVotchKa.
- Schriftsteller Jonathan Safran Foer hat eine kleine Nebenrolle im Film als Leaf Blower in der ersten Szene.
Weiterführende Informationen
- Vergleich zwischen Buch und Film
Weitere Informationen im Internet
- Der Trailer des Films auf apple.com
- Trachimbrod, Ach Trachimbrod – Buchrezension von Elmar Krekeler in der Welt