Mexiko

 

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Das mexikanische Kino

In der “Epoca de Oro” (Goldene Ära) wurde nicht unwesentlich das Bild des Mexikaners als “Chorro” mit großem Sombrero geprägt. Fernando de Fuentes Alla en el Rancho Grande (1936) gilt als einer der markantesten Vertreter jener Zeit. Auch Luis Buñuel, der lange in Mexiko lebte, trug zur Blüte des Kinos bei: Ensayo de un crimen (1955) oder Nazarín (1958) zeugen hiervon. Der dritte Regisseur, der die Riege der Klassiker des mexikanischen Kinos ebenfalls füllte, ist Emilio Fernandez. Maria Candelaria (1943) oder Enamorados (1946) wurden auch international bekannt.

Einige Schauspieler stehen neben diesen drei Regisseuren als Ikonen des mexikanischen klassischen Kinos: Dolores Del Rio, Maria Felix, Miroslava und Mario Moreno. Letzterer verkörperte den Charlie Chaplin Mexikos und wurde 1993 unter den Augen Tausender Mexikaner begraben. Er hatte zeit seines Lebens in über 40 Filmen mitgewirkt, wovon nur einer aus Hollywood stammte: In 80 Tagen um die Welt von David Nixen.

In den 1990er Jahren erhält das Kino Mexikos neuen Aufwind: eine Reihe junger Mexikaner, die sich an den Elite-Filmhochschulen, dem CUEC (der Autonomen Universität von Mexiko-Stadt) und dem CCC (des staatlichen Filminstituts) hat ausbilden lassen, erobert das Publikum. Cabeza de vaca von Nicolás Echeverría wird oft als Ausgangspunkt dieser Welle gesehen. Sexo, pudor y lágrimas (1998) von Antonio Serrano wurde wie auch Amores Perros (2000) von Alejandro González Iñárritu im internationalen Verleih überaus erfolgreich und in Mexikos Kinos zu Kassenknüllern. Y tu mama también (2001) von Alfonso Cuarón oder Die Versuchung des Padre Amaro von Carlos Carrera zählen ebenso zu den besser vermarkteten Filmen des jungen mexikanischen Kinos.

There is perhaps nothing more alien to North American sensibilities than the idea of a popular culture rooted in tragedy, and one of the revelations of Cine México is that an essentially tragic sensibility can contain so much humor, so much variety, so much life1, so A.O. Scott, Filmchef der New York Times.

Thematiken, die aufgegriffen werden, kreisen bei dieser jungen Filmbewegung oft um Urbanität, Moderne und Grenzen. Der Kontrast zwischen der gigantischen Großstadt Mexico Ciudad, armen Regionen wie Chiapas und Immigration – Mexikos Kino wird sozialkritisch. Francisco Athié ist einer dieser jungen Filmemacher: Sein Debüt Lolo (1992) handelt von einer Gesellschaft, in der Korruption und Gewalt vorherrschen. Auch Filmemacherinnen haben sich im mexikanischen Kino profilieren können. María Novaro hat mit ihrem Roadmovie Sin dejar huella (2000) für großen Wirbel gesorgt.

Quellen

1 Zitat über mexikanisches Kino auf Jump-Cut.de

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