Drei Farben: Blau ist der erste Teil einer Drei-Farben-Trilogie. Die Grundlage der Trilogie bilden die Farben der franz. Trikolore mit den Losungen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Krzysztof Kieślowski thematisiert in Drei Farben: Blau die Losung der "Freiheit". Der Bezug zu den französischen Idealen bleibt aber vage.
Handlung
Bei einem Autounfall verliert die 33 Jahre alte Julie ( Juliette Binoche ) ihre Tochter Anna und ihren Mann Patrice, einen Komponisten. Sie selbst überlebt und versucht, nach einem halbherzigen Selbstmordversuch im Krankenhaus, alle Brücken hinter sich abzureißen. Sie nimmt wieder ihren Mädchennamen an, wirft die unvollendete Komposition ihres Mannes zur Vereinigung Europas in den Müll und beauftragt einen Anwalt, ihren gesamten Besitz zu verkaufen, und mit dem Erlös für ihre Mutter, das Hausmädchen und den Gärtner zu sorgen. Nur ein Glasperlenspiel, aus blau funkelnden Steinen, nimmt sie mit in die neue Mietwohnung in Paris. Julie wählt eine der extremsten Formen persönlicher Freiheit: die Einsamkeit.
Die Freiheit, die die Protagonistin wählt, indem sie sich von allen Dingen des vorherigen Lebens trennen möchte, führt nicht zum gewünschten Ziel. Erst als sie sich auf die Vergangenheit einlässt, gelingt es ihr, den Schmerz zu überwinden.
Sie begegnet einer jungen Anwältin, die von ihrem verstorbenen Ehemann Patrice geschwängert wurde, und überschreibt der Frau und dem Kind ihr Anwesen. Wie neu geboren taucht sie, nach einem Bad im Pool, aus dem blauen Wasser auf. Jetzt ist sie auch in der Lage, Oliver ( Benoît Régent ), einen ehemaligen Assistenten des toten Komponisten, bei der Vollendung einiger Werke ihres Mannes (oder sind es in Wirklichkeit ihre?) zu unterstützen. Die Erinnerungen holen Julie ein, aber sie hat inzwischen Abstand dazu gewonnen und behält ein bestimmtes Maß an persönlicher Freiheit, auch wenn sie sich jetzt auf eine Beziehung mit Oliver einlässt.
Weiterführende Informationen
- Erläuterungen zu Drei Farben Blau
- Hintergründe der Trilogie
- Mehr Filme aus Polen
Weitere Informationen im Internet
Quellen und Literatur
- Wach, Margarete: Krzysztof Kieślowski – Kino der moralischen Unruhe.Köln, 2000.
- Maurer, Monika: Krzysztof Kieślowski. Harpenden, 2000.
- Stok, Danusia: Kieślowski on Kieślowski. London, 1993.
- Insdorf, Annette: Double lives, second chances: the cinema of Krzysztof Kieślowski. New York, 1999.