Entstehungsgeschichte

 

Entstehungsgeschichte des Films

Die Inspiration

Seitdem er als 18-jähriger den Roman während einer 14-stündigen Zugfahrt gelesen hatte, war Peter Jackson von der Hoffnung erfüllt, dieses Werk eines Tages auf der großen Leinwand als Realverfilmung bewundern zu können. Sein Wunsch wurde allerdings nicht erfüllt, da offensichtlich niemand bereit war, das Risiko eines solchen Mammutprojektes zu stemmen.

Die Anfänge

Nachdem Mitte der 90iger Jahre die technische Entwicklung der Tricktechnik soweit vorangeschritten war, dass sie eine glaubhafte Verfilmung des Epos erlaubte, beschloss Jackson, sich seinen Herzenswunsch zu erfüllen und selbst eine Verfilmung in Angriff zu nehmen. Zusammen mit seiner Frau Fran Walsh verfasste er ein 90-seitiges Treatment, das einen ersten Versuch darstellte, den Romanstoff für die Leinwand aufzuarbeiten. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass eine buchgetreue Verfilmung unmöglich ist und viele Handlungsstränge gestrafft oder gar gänzlich gestrichen werden müssen.

1996 gelang es Peter Jackson schließlich Saul Zaentz, dem Inhaber der Filmrechte von „Der Herr der Ringe“, von seiner Vision zu überzeugen. Zaentz, der nicht nur ein mächtiger Hollywood-Mogul, sondern auch Geschäftsführer der Tolkien Enterprises ist, sah in Peter Jackson den richtigen Mann für eine gefühlvolle Verfilmung des Stoffes, der immer Gefahr lief, von seinen Spezial-Effekten dominiert zu werden. So verkaufte er 1997 schließlich die Rechte des Films an die Filmfirma Miramax unter der Bedingung, dass Jackson die Regie übernehmen kann.

Der erste Anlauf

Man einigte sich darauf, Tolkiens Werk in zwei dreistündigen Filme mit den Titeln „The Fellowship of the Ring“ und „The War of the Ring“ aufzuteilen. Peter Jackson und Fran Walsh holten 1997 noch Philippa Boyens für die Mitarbeit an den beiden Drehbüchern hinzu. Gleichzeitig begann die sogenannte Pre-Production, die sich mit der künstlerischen und visuellen Umsetzung der Geschichte befasste. Hier konnte Jackson auf seinen alten Bekannten Richard Taylor zurückgreifen, der mit seiner Firma WETA Digital bereits an früheren Jackson-Filmen mitgearbeitet hatte.

Nach etwa 14 Monaten drohte das gesamte Projekt jedoch zu scheitern. Kurz vor der Vollendung des zweiten Drehbuchs bekam Miramax plötzlich kalte Füße und wollte plötzlich Tolkiens Werk in einem einzigen Film verfilmen. Offensichtlich war man in der Geschäftsleitung von den Ausmaßen des Projektes überrascht. Jackson selbst weigerte sich, nur einen einzigen Film zu drehen, da er der Meinung war, dass man auf diese Weise dem Werk nicht gerecht werden würde. Da nun eine weitere Zusammenarbeit unmöglich war, trennte man sich offiziell auf friedliche Weise und gab Jackson einen Monat Zeit, sich eine neue Produktionsfirma zu suchen.

Der Neuanfang

Jackson klapperte nun diverse Studios in der Hoffnung ab, jemanden zu finden, der bereit ist, zwei Filme zu drehen. Nach mehreren Absagen gelangte er schließlich über seinen Freund Mark Ordesky an New Line Cinema. Dort war man zu seiner Überraschung sogar bereit, den Herrn der Ringe analog zu den Büchern in drei Teilen zu verfilmen und stellte Jackson ein Budget von insgesamt 270 Millionen Dollar zur Verfügung. Offensichtlich war dieser Erfolg auch dem Mitwirken von Paul Zaentz zu verdanken, der sich bei Robert Shaye, dem Vorsitzenden von New Line Cinema, für Jackson einsetzte.

Es war von Anfang an vorgesehen, alle drei Teile simultan zu drehen und sie im Abstand von einem Jahr in die Kinos zu bringen. Ein zusätzlicher dritter Film gab Jackson eine weitaus größere künstlerische Freiheit bei der Umsetzung der Filme. Allerdings war es notwendig, die beiden Drehbücher komplett neu zu überarbeiten. Zusammen mit Fran Walsh und Philippa Boyens entwickelte Jackson eine völlig neue Struktur und somit drei komplett neue Drehbücher, deren Überarbeitungen bis weit in die Dreharbeiten hineinreichten und häufig in Zusammenarbeit mit den Schauspielern durchgeführt wurden.

Beginn der Dreharbeiten

Im April 1999 begann schließlich das Casting von über 15000 Statisten, in den folgenden Monaten dann das der Haupt- und Nebenrollen. Am 11. Oktober des gleichen Jahres starteten dann die Dreharbeiten, die erst am 22. Dezember 2000 abgeschlossen wurden. Allerdings wurden bis kurz vor der Veröffentlichung des dritten Teils noch zahlreiche Nachdrehs durchgeführt. Letztendlich arbeitete Jackson über acht Jahre lang an dem Projekt. Der unglaubliche künstlerische und finanzielle Erfolg rechtfertigten jedoch den Aufwand und machten Jackson zu einem der einflussreichsten Regisseure.