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Das Vaterspiel

 
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Status:
Veröffentlicht am 2009-11-26
Laufzeit:
117 Minuten
Sprachen (im Original):
Deutsch
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Österreichische Romanvefilmung durch Michael Glawogger. Ratz ist ein ziemlich schräger Computerfreak und hat ein Computerspiel entwickelt, bei dem der Spieler seinen Vater töten kann. Er selbst hat ein gewaltiges Vaterproblem, und nicht nur dass: Jugendfreundin Mimi ruft ihn zu sich nach New York, damit er ihren sich versteckt haltenden Nazi-Opa pflegt.

Handlung

Rupert ‚Ratz’ Kramer, Sohn eines sozialdemokratischen österreichischen Ministers, ist 35 Jahre alt und das, was man gemeinhin einen Versager nennt. Er ist voller Mitgefühl für seine einsame, alkoholsüchtige Mutter und erfüllt von einem archaischen Hass auf seinen übermächtigen Vater, der die Familie wegen einer jüngeren Frau verlassen hat. Statt sein Leben in die Hand zu nehmen, tüftelt er nächtelang an einem Computerspiel, mit dem sich eine ganze Generation von Söhnen zumindest virtuell ihrer übermächtigen Väter entledigen kann. Da reißt ihn ein Anruf seiner attraktiven ehemaligen Studienkollegin Mimi aus der grüblerischen Lethargie. Sie überredet ihn nach New York zu kommen – ohne den wahren Grund zu nennen. Weil Ratz schon immer bereit war, sehr viel für Mimi zu tun, fliegt er am nächsten Tag nach New York, ohne genau zu wissen, was ihn dort erwartet, im Gepäck sein Computerspiel und den Vorsatz, es an die Amerikaner zu verkaufen und reich zu werden.

In New York eröffnet Mimi ihr Anliegen: Er soll das Versteck ihres Großvaters, eines litauischen Nazis, renovieren. Seit 32 Jahren verbirgt sich der alte Mann im Keller eines unauffälligen Hauses auf Long Island vor seinen Verfolgern. Während Ratz um den schweigenden alten Mann herum den kargen Kellerraum zu einer gemütlichen Wohnung ausbaut, sieht er sich unvermittelt mit der Vergangenheit konfrontiert, und mit den komplexen, moralischen Fragen, mit der sich die Generationen seines Vaters und seines Großvaters auseinander setzen mussten.

In der Zwischenzeit gibt ein gewisser Jonas Shtrom in einem nüchternen Büroraum in Ludwigsburg die Geschichte seines in Litauen ermordeten jüdischen Vaters zu Protokoll. Aus Kindheitserinnerungen, Fotos und Berichten setzt er die Fakten eines nationalsozialistischen Verbrechens zusammen, in dem er sich nicht nur als Opfer, sondern auch als Täter fühlt: Hätte er damals nicht versuchen müssen, seinen Vater vor den Nazischergen zu befreien, statt seine eigene Haut zu retten, auch wenn das seinen sicheren Tod bedeutet hätte? Langsam verdichtet sich die Ahnung zur Gewissheit, dass der Mann im Keller in New York, jener Mann ist, den Jonas Shtrom auch deshalb so unerbittlich verfolgt, weil er damit seine eigenen Gewissensfragen zu klären hofft.

Das Treffen mit einem Spielehersteller endet enttäuschend für Ratz, denn in der Welt der hemmungslosen Ego-Shooter gilt es als moralisch verwerflich, den eigenen Vater zur Zielscheibe zu machen. Als das Vaterspiel jedoch in die Hände eines Online-Spielevertreibers gerät, wird es im Netz schnell zu einem Hit. Mit dem enormen Erfolg und der zunehmenden Verbreitung des Spiels, rühren sich in Ratz die moralischen Bedenken. Als zuhause sein politisch unter Druck geratener Vater tot aufgefunden wird, muss er sich fragen wie viel Schuld er selbst an diesem Selbstmord trägt. Angeregt durch seine New Yorker Erlebnisse, spricht er bei der Beerdigung des Vaters zum ersten Mal mit seinem Großvater über dessen Internierung im KZ Dachau: Wie hat sich das angefühlt, als Du befreit wurdest, fragt er. Der Großvater erzählt, er habe sich auf eine Bank gesetzt und nicht aufgehört zu lachen. Weil man manchmal lachen muss, wenn man sich fürchtet.

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