Für den Scharfschützen Anthony Swofford scheint der Zweite Golfkrieg aus reiner Warterei zu bestehen. Das Nichtstun, das Leben in der Wüste, die Trennung von der Familie und nicht zuletzt die angespannte Erwartung des Kampfes setzen den Marines zu und bringen sie an den Rand des Lagerkollers.
Handlung
USA, im Jahre 1990: der irakische Präsident Saddam Hussein löst mit dem Einmarsch seiner Truppen in Kuwait den Zweiten Golfkrieg aus. US-Präsident George Bush kündigt umgehend den Beginn einer defensiven Militäraktion an, um den Irak am Eindringen nach Saudi Arabien zu hindern. Zu den Teilnehmern der Operation “Desert Shield” (Wüstenschild) zählt auch Anthony Swofford (Jake Gyllenhaal), dessen Vater während des Vietnamkriegs im United States Marine Corps, gedient hatte.
“Swoff”, wie ihn seine Freunde rufen, wird in einem US-amerikanischen Bootcamp unter dem Staff Sergeant Sykes zum Scharfschützen ausgebildet. Den filmischen Abschluss der Ausbildung bildet eine Vorführung von Francis Ford Coppolas Vietnamkrieg-Film Apocalypse Now, bei der die Soldaten frenetisch die berühmte Szene bejubeln, in der die Helikopter der Luftkavallerie ein vietnamesisches Dorf zu den Klängen von Wagners Walkürenritt angreifen.
Swoff findet sich schon bald mit einem Präzisionsgewehr und einem 50 Kilogramm schweren Rucksack im Saudi-Arabien wieder. Seine Einheit aus Kundschaftern und Scharfschützen, die von Staff Sergeant Sykes angeführt wird, erkennt sehr schnell, dass es in der Wüste kaum Schutz vor der unerträglichen Hitze und irakischen Soldaten gibt, die sich am Horizont nur erahnen lassen. Es folgt eine monatelange Zeit des Wartens, die der Film nutzt, um die Beschwerlichkeiten des Soldatenlebens vorzuführen: Streit mit Kameraden, Untreue von Freundinnen und Ehefrauen, peinliche Interviews mit Fernsehjournalisten, ein Munitionsunfall, nach dem Swoff degradiert und zum Latrinenputzen verurteilt wird etc. Swoff und seine Gefährten, darunter auch sein Freund Troy, versuchen diese schwere Zeit mit Schwarzem Humor zu meistern.
Als Operation Desert Storm endlich beginnt, haben alle erkannt, dass sie sich in einem Land befinden, das sie nicht kennen, gegen einen Gegner kämpfen, den sie nicht sehen und aus einem Grund, den die Soldaten nicht verstehen.
Als Swofford und Troy schließlich doch noch den Befehl erhalten, bei einer gefährlichen Scharfschützenoperation zwei irakische Offiziere in einem alten Flughafentower zu töten, steigert sich ihre Stimmung. Kurz bevor sie zur Tat schreiten können, werden sie von der Air Force zurückgerufen, die ihren Auftrag durch einen großflächigen Bombenangriff erledigt. Frustriert kehren sie darauf zu ihrer Einheit zurück, wo sie vom Ende ihres Aufenthaltes in Irak erfahren.
Zuhause werden sie mit einer feierlichen Parade als Helden empfangen. Einige Jahre später muss Swofford vom Tod Troys erfahren. Er realisiert jedoch, dass ihn sein Einsatz noch immer verfolgt. Dies verdeutlicht sein Blick durch das Fenster seiner Wohnung, in dem er sich und seine Kameraden in der Wüste sieht.
Artikel bearbeiten