Sean Penns 'Into the Wild' beruht auf einer wahren Geschichte und erzählt von dem jungen Alex (Emile Hirsch), der, entfremdet von seinen Eltern und der Zivilisation im allgemeinen, jeden Besitz aufgibt, alles hinter sich lässt, um sich auf eine lange Reise durch die USA zu begeben, die schließlich in Alaska endet...
Handlung
Der Plot wird in Rückblenden erzählt:
Christoph McCandless (Emile Hirsch) hat gerade das College in Emory (Atlanta) abgeschlossen. Dem 22-Jährigen steht dank seiner guten Noten sogar der Weg für ein Jurastudium in Harvard offen. Bei einem feierlichen Essen mit seinen Eltern und seiner Schwester Carine (Jena Malone) eröffnet er ihnen jedoch, dass er zunächst noch einiges zu erledigen habe. Das Abschlussgeschenk seines Vaters (William Hurt), ein neues Auto, weist er wütend zurück, da seines noch sehr gut funktioniere.
Mit eben diesem Auto macht er sich auf eine Reise durch die USA. Zunächst spendet er jedoch seine Ersparnisse von über 20.000 US-$, die eigentlich für sein Studium gedacht waren, an die Hilfsorganisation OXFAM, die sich gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit einsetzt. Außerdem zerschneidet er seine Bank- und Sozialversicherungskarten.
Kapitel 1: Geburt (Juli 1990 – August 1990)
Nach diesen Vorbereitungen macht sich Christopher von Atlanta aus nach Richtung Westen auf. Nach einer Springflut in der Wüste von Arizona funktioniert sein Auto nicht mehr, er vernichtet die Nummernschilder, verbrennt seine letzten Geldscheine und beginnt per Anhalter durchs Land zu fahren.
Seine Eltern wissen immer noch nicht, dass Chris unterwegs ist. Chris ist das ganz recht und gibt sich den neuen Namen “Alexander Supertramp”. Als “Alex” stellt er sich auch dem Hippie-Pärchen Rainey (Brian Dierker) und Jan (Catherine Keener) vor, die ihn beim Trampen in Nord-Kalifornien mitnehmen. Er verbringt einen Abend mit ihnen am Strand, wo er seine alte Angst vor dem Wasser überwindet. Obwohl sich schnell eine Vertrautheit zwischen den Dreien einstellt, fährt Chris am nächsten Morgen alleine weiter.
Kapitel 2: Kindheit (September 1990 – Dezember 1991)
Seine nächste Station sind die Getreidefelder in South Dakota, wo Alex anfängt bei dem Farmer Wayne (Vince Vaughn) zu jobben. Er genießt die körperliche Arbeit am Tag und die Gespräche an der Bar abends. Als Wayne verhaftet wird, zieht Alex weiter schreibt ihm allerdings von Unterwegs Postkarten in das Gefängnis. Seine Eltern und seine Schwester haben hingegen noch immer nichts von ihm gehört.
Ohne die erforderliche Lizenz zu haben, fährt Alex mit einem Kanu den Colorado River runter Richtung Mexiko. Am Grenzübergang am Sea of Cortez wird er von Zollbeamten aufgegriffen. Da er seine wahre Identität nicht preisgeben will, flieht er und fährt ein Stück mit einem Güterzug bis nach Los Angeles. Dort misslingt sein Versuch sich von der freundlichen Frau in der Sozialstation (Cheryl Francis Harrington) neue Papiere zu besorgen. Da ihn die Stadt und die vielen Menschen überfordern, verlässt er die Stadt auf einem Güterzug.
Kapitel 3: Mannesalter (Dezember 1991)
Auf dem Zug wird Alex als blinder Passagier entdeckt und brutal zusammengeschlagen.
Kapitel 4: Familie (Dezember 1991 – Januar 1992)
Alex macht sich auf nach Slab City, einer Hippie-Stadt in Kalifornien, von dem ihm Jan und Rainey erzählt hatten. Dort verbringt er einige Zeit und lernt die junge Tracy (Kristen Stewart) kennen. Auf eine Beziehung kann er sich jedoch nicht einlassen, da es ihn Richtung Norden, nach Alaska zieht.
Letztes Kapitel: Weisheit (Januar 1992 – April 1992)
Auf dem Weg nach Alaska lernt er in der Anza Borrego Wüste den Witwer Ron Franz (Hal Holbrook) kennen und lebt einige zeit bei Ron. Dieser sieht in ihm seinen verstorbenen Sohn, der bei einem Unfall zusammen mit Rons Frau starb. In Rons Lederwerkstatt lernt Alex allerlei über Leder und das Leben. Beim Abschied sagt Ron Alex, dass er ihn gerne adoptieren würde. Alex vertröstet ihn auf später.
Er bekommt eine Mitfahrgelegenheit bis zum Stampede Trail, der geradewegs in die Wildnis führt. Nachdem er einen breiten Fluss durchquert hat, findet er einen verlassen Bus und richtet sich in diesem ein. Hier kann er heizen, kochen, schlafen, lesen und schreiben. Er ernährt sich von Reis und eigens geschossenen kleinen Tieren. Als der Schnee langsam schmilzt beginnt Alex Touren zu machen und scheint das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Wissenswertes
- Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Jon Krakauer. Dieser bezieht sich auf die wahre Geschichte Chris McCandless, dessen Leiche 1992 in der Wildnis Alaskas gefunden wurde.
- Chris McCandless wurde von Abenteuerromanen wie “Der Ruf der Wildnis” von Jack London, “Walden. Ein Leben in den Wäldern” von Henry David Thoreaus und dem puristischen Werk Leo Tolstois zu seiner Reise und dem Verzicht auf überflüssige Güter inspiriert.
- Der Soundtrack zum Film ist von Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder. Für den Song “Rise” wurde Vedder für den Satellite Award 2007 nominiert.
- Sean Penn erhielt 2007 den Gotham Award für seine Regiearbeit.
- Der Film gilt mit vier Nominierungen als Favorit für die Screen Actors Guild Awards der US-Schauspielervereinigung.
Weiterführende Informationen
- Mehr zu Regisseur Sean Penn
- Auch der Dokumentarfilm Grizzly Man (2005) erzaehlt von einem jungen Mann, der alleine nach Alaska aufbrach und dort starb
Weitere Informationen im Internet
- Rezension auf fluter.de
- Rezension von auf filmstarts.de
- Informationen zum film beim deutschen Verleiher Tobis
Quellen
- Presseheft vom Tobis-Verleih