Ein Mann der alle 15 Minuten sein Kurzzeitgedächtnis verliert sucht den Mörder seiner Frau. Die Geschichte wird dabei rückwärts - vom Ende bis zum Anfang erzählt.
“The world doesn't disappear when you close your eyes, does it?”
Handlung
Während eines Einbruchs in sein Haus wird der Versicherungsvertreter Leonard Shelby (Guy Pearce) niedergeschlagen. Seine Frau wird von den Einbrechern vergewaltigt und dann ermordet. Durch den Schlag auf den Kopf verliert Leonard sein Kurzzeitgedächtnis. Er weiß zwar noch, wer er ist und dass er den Täter finden und für sein Verbrechen bestrafen will, aber neue Informationen kann sein Gehirn nur für wenige Minuten speichern.
Leonards einzige Hilfsmittel gegen den stetigen Gedächtnisverlust sind Polaroids und Tätowierungen. Auf seiner Suche nach dem Mörder seiner Frau fotografiert er Indizien und Personen, fertigt dicke Ordner an und tätowiert sich die wichtigsten Fakten auf seinen Körper. Unterstützt wird er außerdem von dem Polizisten Teddy (Joe Pantoliano) und der Kellnerin Natalie (Carrie-Anne Moss). Beide sind jedoch eher zwielichtige Gestalten und ihre Absichten bleiben lange im Dunkeln.
Am Ende des Films – d.h. am Anfang der Handlung – berichtet Teddy Leonard, dass sie gemeinsam den Mörder seiner Frau längst gefunden und getötet hätten. Außerdem sei seine Frau erst viel später gestorben, und sie habe es nicht mehr ausgehalten, mit Leonard und seinem Zustand zu leben.
Besondere stilistische Mittel
Der Film verfolgt zwei Erzählstränge: Zum einen wird – im eindeutig wichtigeren Erzählstrang – die eigentliche Geschichte des Films erzählt. Damit der Zuschauer wie der Protagonist Leonard Shelby das Gefühl, sich nicht zu erinnern, selbst erfahren kann, laufen die Szenen chronologisch rückwärts ab. Man befindet sich damit permanent in einer Handlung, ohne deren Vorgeschichte zu kennen, wodurch es erschwert wird, das Gesehene zu ordnen und in Bezug zu setzen. Zum anderen werden gegenwärtige Geschehnisse gezeigt. Die dazugehörigen Szenen sind schwarz-weiß, laufen chronologisch vorwärts und über den ganzen Film verteilt.
Kameraführung und Farbwahl geben dem Zuschauer das Gefühl eines stark begrenzten, unpersönlichen Umraums, in dem Leonard sich ohne seine Fotos und Notizen keinesfalls zurechtfinden könnte. Die Handlung und besonders der ungewöhnliche Schnitt fordert eine Auseinandersetzung mit der Wahrheit und der Sicherheit der eigenen Erinnerung.
Weitere Informationen
- Wissenswertes zu Film und Dreh
Weitere Informationen im Internet
- Rezension von Andreas Busche
- Die Kurzgeschichte Memento Mori von Jonathan Nolan
Quellen und Literatur
- Memento in der Wikipedia (dt.)