Leben und Werk

Vor dem Film

Tarantino wurde 1963 in Knoxville, Tennessee als Sohn des italo-amerikanischen Schauspielers Tony Tarantino und der Pflegerin Connie McHugh zur Welt. Die Mutter benannte das Kind nach der von Burt Reynolds dargestellten Figur des Quint in der Fernsehserie Gunsmoke. Außerdem soll die Mutter während der Schwangerschaft William Faulkners The Sound and the Fury gelesen haben, in der ein Charakter namens Quentin auftritt.

Kurz nach der Geburt Quentins heiratete die 16jährige Mutter ihren zweiten Mann Curt Zastoupil. Als der kleine Quentin drei Jahre alt war, siedelte die Familie nach El Segundo bie Los Angeles um, wo Quentin die Hawthorne Christian School besuchte, bis er 16 Jahre alt war. Anschließend besuchte er die Schauspielschule James Best Theatre Company. Für das Filmgeschäft hatte sich der Junge bereits früh interessiert, mit 14 Jahren schrieb er sein erstes Drehbuch The Amazing Adventures of Mr. Lee. Er jobbte nach Abburch der Highschool als Kartenabreisser im Pornokino Pussycat Theatre in Torrance. Mit 19 Jahren begann Quentin zusammen mit Roger Avary in einer Videothek zu jobben. In dieser Zeit begann er sich für Kurse an der Allen Garfield's Actors' Shelter in Beverly Hills einzuschreiben und sich intensiver mit dem Drehbuchschreiben auseinanderzusetzen.

Durchbruch zum stilsicheren Regisseur

Bereits mit seinem Erstlingswerk, dem Autorenfilm Reservoir Dogs (1992) wurde der 29jährige zum Kultregisseur. Zuvor, von 1984 bis 1986, hatte er am unvollendeten Film My Best Friend's Birthday gearbeitet und 1983 bereits ein Filmprojekt namens Lovebirds in Bondage mit Scott McGill abgebrochen. Während dieser Zeit hielt er sich ein Jahr lang am Sundance Institute von Robert Redford in Utah auf.

Pulp Fiction folgte 1994 und bescherte Tarantino endgültigen Kultstatus, wodurch auch Reservoir Dogs noch einmal Geld einspielte und Fans gewann. Pulp Fiction gewann die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes und spielte mit einem Budget von 8 Mio. Dollar über 100 Mio. Dollar ein. Mit Episoden in den Filmen Four Rooms oder Destiny Turns On The Radio konnte der Kultregisseur jedoch nicht überzeugen.

Als Drehbuchautor machte er durch das später von ihm kritisierte True Romance (1993), durch Natural Born Killers (1994) von Oliver Stone und durch From Dusk Till Dawn von Robert Rodriguez auf sich aufmerksam, in dem Tarantino auch eine Rolle spielt. Anfang der 1990er Jahre gründete Tarantino zudem die Produktionsfirma A Band Apart und die Plattenfirma A Band Apart Records.

1997 folgte die Hommage an die Blaxploitation-Filme der 1970er Jahre: Jackie Brown mit Pam Grier. Nachdem er das Projekt Inglorious Bastards, einen Kriegsfilm wieder fallen gelassen hat, folgte sechs Jahre nach Jackie Brown der überaus erfolgreiche Zweiteiler Kill Bill mit Uma Thurman. Mit Death Proof - Todsicher (2007) konnte Tarantino allerdings nicht an seine Erfolgsfilme anknüpfen; der Film floppte in den USA. Jedoch birgt auch er die Möglichkeit eines Kultfilmes. Für das Fernsehen drehte Tarantino das Finale der fünften Staffel der Serie CSI (2005), zehn Jahre, nachdem er Regie bei einer Episode der Serie ER (Motherhood, 1995) geführt hatte.

2009 hatte Tarantino mit dem Zweite-Weltkriegsfilm Inglorious Basterds große Erfolge, der ihm mehrere Oscar-Nominierungen brachte, den er dann für seinen nächsten Film, den Western Django Unchained, 2013 für das beste Originaldrehbuch bekam.

Tarantino als Darsteller

Anfang der Neunziger sah man Tarantino in seiner ersten Rolle in der TV-Serie Golden Girls- als Elvis-Imitator. Auch in der TV-Serie _Alias tritt er mehrfach auf. In manchen seiner Filme, wie Reservoir Dogs, Death Proof - Todsicher oder Pulp Fiction besetzt er sich mit Nebenrollen. Neben George Clooney trat er in From Dusk Till Dawn auf. Weitere Filme, in denen Tarantino als Darsteller auftritt, sind: Planet Terror, Desperado und Little Nicky.

Privatleben

Tarantino ist unverheiratet und hat keine Kinder. Zu seinen Verflossenen zählen: Mira Sorvino, Sofia Coppola, Margaret Cho, Shar Jackson und Julie Dreyfus. Auch wurde ihm eine Romanze mit Uma Thurman nachgesagt, die er immer wieder als seine “Muse” bezeichnet. Diese Berichte wurden allerdings nie bestätigt.

Wissenswertes

• Angeblich plante Tarantino einen Spinn-Off zu Pulp Fiction.

Weiterführende Informationen

• Zur Stilistik Tarantinos

Quellen

• Robert Fischer; Peter Körte; Georg Seeßlen (2000): Quentin Tarantino, Berlin: Bertz.
• Biographie auf cosmopolis.ch
• Biographie in der Wikipedia (engl.)