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Vorwahlkampf

Primary

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(6 Stimmen)
5.67
Status:
Veröffentlicht am 1960-01-01
Laufzeit:
60 Minuten
Sprachen (im Original):
Englisch
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Short URL: omdb.org/m133

Primary ist der erste Dokumentarfilm der Direct Cinema Richtung. Robert Drew sollte einen Dokumentarfilm fürs Fernsehen über den Vor-Wahlkampf von Hubert Humphrey und JFK in Wisconsin drehen. Bisher war bei so etwas die gängige Praxis, eine Art bebilderte Vorlesung, mit gelegentlicher Musikuntermalung, aufzuzeichnen. Drew entwickelte die neue Konzeption: die Dokumentation eines Dramas mit ungewissem Ausgang, der sich erst vor dem Auge der Kamera entfalten sollte.

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Handlung

Der Film dokumentiert die Vor-Wahlkampf Reise der Politiker Hubert Humphrey und John F. Kennedy in Wisconsin. H. Humphrey (Liberaler aus Minnesota) wollte, durch den Sieg bei der Vergabe der Präsidentschaftswahl, mitmischen. 1960 war sein „jetzt oder nie Jahr“ für Präsidentschaftsambitionen. Bei einem Sieg erhoffte er sich finanzielle und moralische Unterstützung aus Wisconsin, und er versprach den Rückzug seiner Kandidatur bei einer Niederlage. Gegenkandidat, bei der ansonsten nicht sehr bedeutungsvollen Vorwahl, war J.F. Kennedy aus Massachusetts.

Das Besondere dieses Aufeinandertreffens waren die zwei politischen Welten. Auf der einen Seite, der dröge Humphrey, ein gestandener Politiker „aus dem Volke“, der auch dessen Sprache spricht, Freund und Anwalt der Kleinen Leute, der auch die praktische Seite, z. B. der Viehzucht kannte. Auf der anderen Seite, die Lichtgestalt John F. Kennedy, Sohn eines umstrittenen irisch-katholischen Millionärs. Die Kampagne des erst jüngst als liberal präsentierten J. F. Kennedy war bis ins kleinste durchorganisiert und wurde von der ganzen Familie unterstützt und begleitet. Während Humphrey sich auf die Kleinstädte und die Farmer stürzt, beschränkt der charismatische Kennedy seine Kampagne auf die größeren Städte, wo er besticht.

Der Film protokolliert und dokumentiert den Eintritt eines neuen Typs in die politische Kultur Amerikas: des Politikers als „Superstar“. Humphrey trifft sich völlig unspektakulär mit den Farmern und redet auf gleicher Ebene mit Ihnen. Läuft sich förmlich die Hacken ab, schüttelt ihre Hände auf der Strasse und spricht auch dort mit seinen potentiellen Wählern. Kennedy läuft seinen Wählern nicht hinterher, er lässt sie sich versammeln und zelebriert seinen Auftritt. Seine Auftritte finden in großen Hallen statt, seine Ankunft wird mit Plakaten empfangen. Es sind auch deutlich mehr Frauen da. Er steht auf einer Bühne und hat ein Mikro. Die Ansprache hat wenig mit seinen politischen Absichten zu tun, er wirbt ausschließlich mit seiner Führungskraft und seiner Entscheidungsfähigkeit. Auf der Strasse wird er von Kindern (Mädchen) umschwärmt, die ein Autogramm haben wollen. Er wird minutenlang für ein Presse-Werbe-Foto drapiert. Kennedy verdankt seinen Status seiner Präsentation. Er ist ein Produkt professionellen Marketings und mediengerechter Aufarbeitung. Dem Zuschauer wird klar, dass Kennedy auf die Medien vertraut und diese einsetzt. Religiösität spielt ebenfalls eine Rolle, obwohl Kennedy selbst kein Kapital daraus zu schlagen versucht. Er ist katholisch und damit neu in der protestantisch hegemonisierten politischen Kultur der USA.

Gegenschnitte kontrastieren Kennedys Art aufzutreten, mit der Hubert Humphreys. Es ist der Zweikampf unterschiedlicher politischer Stile und unterschiedlicher finanzieller Mittel. Substanz gegen Form. Liberalismus gegen Public-Relations-Wendigkeit. Aber auch Hubert Humphrey versucht sich in einem selbstbezahlten und inszenierten Phone-in Fernsehauftritt der Medien zu bedienen, um dem Wähler nochmals sein politisches Verständnis für dessen Probleme zu demonstrieren. Kennedy macht keinen Hehl daraus, dass er eigentlich über den konkreten Problemen seiner Zuhörer steht. Sein Publikum sind die jungen, aufstiegsorientierten Großstädter.

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