Etliche Drehungen und Wendungen in diesem Meisterwerk von Hitchcock beweisen wieder einmal, dass der Master of Suspense sein Handwerk versteht. Von Manhattan bis zum Mount Rushmore Memorial Park bewegt sich der Protagonist Roger Thornhill Richtung "North by Northwest" und erlebt dabei eine Menge Unvorhergesehenes.
Handlung
Roger Thornhill (Cary Grant) ist der typische Werbefachmann aus Mannhattan: energisch und skrupellos. Zweifach geschieden liebt er die Frauen, seine Abende in Bars zu verbringen und ab und zu Zeit mit seiner Mutter (Jessie Royce Landis) zu verbringen. Eine Verwechslung bringt sein Leben gehörig durcheinander…
Die Entführung
Gerade noch hatte er seiner Sekretärin Maggie (Doreen Lang) seine weiteren Termine diktiert und ist im Club angekommen, um sich mit Kollegen zu treffen, da wird er plötzlich von zwei dubiosen Gentlemen auf ein feudales Landgut eines gewissen “Townsend” (James Mason) entführt. Dort wird er für einen Georges Kaplan gehalten, der anscheinend sein Leben in Hotels verbringt und eine offene Rechnung mit den anwesenden Herren haben muss. Seine Beteuerungen, diesen Kaplan nicht zu kennen, nutzen dem armen Thornhill nichts. Er wird mit Whisky betrunken gemacht, in einen gestohlenen Wagen gesetzt und eine kurvige Küstenstraße hinuntergejagt. Neben den wohlmöglichen Gangstern verfolgt ihn schließlich noch die Polizei, die ihn nach einem Auffahrunfall festnimmt.
Auf der Polizeiwache ruft Thornhill erst mal seine Mutter an, die ihm Hilfe zusichert und schläft seinen Rausch aus. Die Geschichte, die er am nächsten Tag während der Gerichtsverhandlung erzählt, erscheint dem Richter zwar eigenartig, aber er gewährt Thornhill das Recht mit zwei Kriminalbeamten noch einmal nach Glenn Cove zur Villa von “Townsend” zu fahren. Dort angekommen begüßt ihn die angebliche Ehefrau des Herrn “Townsend” überschwenglich. Sie sei gut mit Thornhill befreundet, erklärt sie den Kriminalbeamten. Er habe am Abend zuvor mit ihnen gefeiert und zu viel getrunken. Von einem gestohlenen Wagen oder einem Georges Kaplan würde sie nichts wissen und ihr Ehemann spreche heute nachmittag vor der Generalversammlung der UNO.
Wieder in New York
Thornhill ist verärgert: Welches Interesse verfolgt diese mysteriöse Gruppe? Mit seiner Mutter eilt er in das Hotel, in dem Kaplan weilen soll, um die Geschehnisse auf eigene Faust auszuklären. Durch eine List gelangen die beiden in das Zimmer Kaplans, mit dem ihn auch die Hotelangestellten verwechseln. Das Telefon klingelt und “Townsend” ist am Apparat, der seine Männer schon in der Hotelhalle platziert hat. Thornhill kann gerade noch fliehen. Da der einzige Anhaltspunkt nun die UNO sein könnte, versucht Thornhill nun dort das Missverständnis zu klären. Als er jedoch den mutmaßlichen “Townsend” vorfindet, ist er mehr denn überrascht: Der wahre Townsend existiert tatsächlich, war aber schon seit einem Monat nicht mehr auf seinem Landsitz und seine Frau ist tot. Noch während er dies berichtet, wirft ihm ein Gehilfe des falschen “Townsend” ein Messer in den Rücken. Die Leiche fällt Thornhill in die Arme, der schnellstmöglich aus dem Gebäude flieht.
Weiterführende Informationen
- Fortsetzung der Handlung im Spoiler
- Analyse der Maisfeldszene
- Die Rezeption des Films
Weitere Informationen im Internet
- Rezension Der Unsichtbare Dritte auf der Filmzentrale
- Szene,Erzählung, Konstellation. Ein Aufsatz von Hans J. Wulff (als PDF-Dokument)
Quellen
Michael Töteberg (Hrsg.): Metzler Film Lexikon, Stuttgart: Metzler 1995, ISBN 3-476-00946-7.
Le Grand Atlas Hitchcock, Issy-les-Moulineaux: Edition Glénat 2000, ISBN 2-7234-3376-5.
François Truffaut: Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?, München: Wilhelm Heyne Verlag 1973, ISBN 3-453-00548-2.
Artikel bearbeiten