Bekannte französische Darstellerin, die mit Filmen von Maurice Pialat, Jacques Rivette und Claude Chabrol große Erfolge feiert. Auch als Drehbuchautorin und Regisseurin wirkt Bonnaire seit einiger Zeit.
Leben und Werk
Die Schauspielerin Sandrine Bonnaire
Als siebtes von zehn Kinder wuchs Sandrine Bonnaire bei Grigny (bei Paris) in einer Arbeiterfamilie auf. 1982 debütiert sie in La Boum 2 - Die Fete geht weiter und Les Sous-doués en vacances. Als sie ihre Schwester zu einem Casting begleitet, wird sie von Maurice Pialat für ein Filmprojekt engagiert, das er nie beendetet: Les Meurtrières. Stattdessen macht sie der Regisseur zur Protagonistin des Filmes Auf das, was wir lieben (1983). Mit dieser Rolle begeistert die 16jährige ganz Frankreich und erhält 1984 den César du Meilleur jeune espoir (Beste Nachwuchsdarstellerin). Mit Pialat wird Bonnaire eine Beziehung nachgesagt. Wie dem auch sei, sie spielte in weiteren Filmen Pialats wichtige Rollen, so in Police oder die Mouchette in Sous le soleil de Satan.
Auch für andere Regisseure arbeitet Bonnaire seit den 1980er Jahren erfolgreich. So für Raymond Depardon in Captive du desert oder für Agnès Varda in Sans toit ni loi, mit dem sie 1986 den Cesar für die Beste Weibliche Hauptrolle erhält. Für Jacques Rivette mimt sie die Jeanne d'Arc, für Sautet schlüpft Bonnaire in die Rolle des Dienstmädchens in Einige Tage mit mir, einer französischen Pretty Woman-Version. Auch Jacques Doillon arbeitet mit Bonnaire.
Sehr erfolgreich ist Bonnaire mit Biester von Chabrol. In diesem Film mimt Bonnaire ein analphabetisches Dienstmädchen an der Seite von Isabelle Huppert.
2001 erleben die Zuschauer Bonnaire nicht in einer düsteren, ernsten Rolle, sondern heiter: Mit Mademoiselle von Philippe Lioret erntet sie wiederum Erfolge. Auch die Serie Une femme en blanc konsolidiert ihre Popularität in Frankreich. Legere, heitere Filme folgen: So Die Frau des Leuchtturmwärters und Confidences trop intimes oder Kann das Liebe sein? von Pierre Jolivet und Demandez la permission aux enfants! (2007) von Eric Civanyan.
Erstmals zeichnet Bonnaire mit dem Dokumentarfilm Elle s'appelle Sabine über ein autistisches Mädchen als Regisseurin verantwortlich.
Privatleben
Bonnaire war Anfang der 1990er mit Schauspielkollegen William Hurt liiert, mit dem sie eine Tochter, Jeanne, hat. 2003 heiratete die den Drehbuchautor Guillaume Laurant, der zusammen mit Jean-Pierre Jeunet die Filme Die fabelhafte Welt der Amélie oder Mathilde - Eine große Liebe geschrieben hat. Laurant ist Vater der gemeinsamen Tochter Adèle.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen im Internet
- Video über Bonnaires erste Regiearbeit auf telerama.fr (frz.)
Quellen
- Sandrine Bonnaire auf allocine.fr (frz.)