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Hintergründe zu Freaks

 

Hintergründe zu Freaks

Irving Thalberg, der Produktionsleiter von MGM, versuchte mit Freaks - Missgestaltete an die Horrorerfolge der Konkurrenz Universal anzuknüpfen. Er beauftragte Tod Browning damit einen Film zu drehen, gegen den Dracula harmlos erscheinen sollte. Nach nur 36 Drehtagen entstand war dieser vollendet.

Der Film basiert auf der Kurzgeschichte “Spurs” von Clarence Robbins, die erstmals im Februar 1923 im “Munsey´s Magazine” abgedruckt wurde. Anders als bisher üblich, entschloss sich Tod Browning, seinen Film so authentisch wie möglich wirken zu lassen. Er besetzte die “Freak” Figuren mit echten Missgebildeten, die er weltweit auf Rummelplätzen oder in Zirkuszelten rekrutierte. Mit dem Hauptdarsteller Harry Earles hatte er bereits bei The Unholy Three zusammengearbeitet.

Ursprünglich sollten die Rollen von Hercules, Cleopatra und Venus mit Victor McLaglen, Myrna Loy und Jean Harlow besetzt werden. Diese lehnten es jedoch ab neben den “Freaks” zu spielen. F. Scott Fitzgerald hingegen, der zu dieser Zeit zu MGMs Autorenteam gehörte und mit den Filmstars nichts anfangen konnte, setzte sich immer zu den “Freaks” an einen Tisch.

Regisseur Tod Browning lebte selbst mehrere Jahre mit solchen “Freaks” im Zirkus. Eigentlich wollte er mit diesem Film ein Zeichen für das Verständnis der Andersartigkeit setzen, doch hatte der Film oftmals den gegenteiligen Effekt. Behinderungen galten als Kuriositäten und als moralisch bedenklich. Deshalb verließen viele Zuschauer die Aufführungen, weil ein solcher Film in dieser Zeit gegen die Moralvorstellungen der Besucher war und sie bis ins Mark traf. Doch zeigt der Film, dass nicht zwangsläufig die “Monster” die Monster sind, sondern auch im schönsten und scheinbar normalsten Menschen ein Monster stecken kann.

Die Schlussszene war ursprünglich anders geplant. In einer ersten Fassung hört man Hercules, wie er am Ende nach der Bestrafung durch die Freaks Sopran singt. Dieses Ende verschreckte die Besucher bei Testvorführungen jedoch so sehr, dass der Schluss geändert werden musste. Trotzdem wurde der Film in diversen Bundesstaaten und Städten der USA verboten. In manchen davon gilt dieses Verbot bis heute. Auch in Großbritannien war der Film 30 Jahre lang verboten. Damit endete auch die Karriere von Regisseur Tod Browning, die gerade im Jahr zuvor mit dem Film Dracula ihren Höhepunkt erreicht hatte. Durch das Verbot der Zensoren war der Film für MGM ein finanzielles Desaster.

Heute jedoch ist der Film einer der ganz großen Klassiker des Genres, der nichts von seiner Intensität eingebüßt hat.

Der ursprünglich etwa 90 Minuten lange Film ist nur noch in einer um etwa ein Drittel kürzeren – und mittlerweile restaurierten – Fassung erhalten.

1994 wurde der Film von der National Film Preservation Board in das National Film Registry aufgenommen.

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