Ein osteuropäisches jüdisches Getto im Jahre 1944. Jakob Heym wird wegen Überschreitung der Ausgangssperre zur Gestapo geschickt. Durch einen Zufall belauscht er eine Radiomeldung vom Vorrücken der Roten Armee. Nun lügt Jakob den Ghettobewohnern vor, die Befreier stünden kurz vor den Toren der Stadt.
Anmerkungen zum Film
Der Film mußte 1974 zuerst im DDR-Fernsehen ausgestrahlt werden, darüber waren der Regisseur Frank Beyer und der Autor Jurek Beckernicht gerade glücklich. Die DDR-Obrigkeit fehlte für das TV-Weihnachtsprogramm ein emotionaler Höhepunkt und Jakob der Lügner sollte diese Lücke füllen. Natürlich wussten Beyer und Becker, dass sie durch die TV Ausstrahlung mit einem Mal ein Millionenpublikum erreichen, sie wußten aber auch, dass die meister Zuschauer ein Schwarz-weiß Gerät hatten. Doch gerade die Farben spielen im Film eine große Rolle. Neben dem tristen Grau des Ghettos, gab es in den Rückblenden weiche, bonbonfarbene Bilder, das bekam man in Schwarz-weiß ebenso wenig mit, wie das völlig fehlen der Farbe grün.
Nach der TV-Premiere dauert es noch vier Monate bis der Film in die DDR-Kinos kam und weil viele meinten den Film schon gesehen zu haben, fanden sich nur noch knapp 200.000 Besucher ein. Einem größeren internationalem Publikum wurde er durch die Aufführung während der Berlinale in West-Berlin bekannt.
Quelle
Ralf Schenk – Super illu mit DVD Nr. 28 vom 6. 7. 2007
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